Kardinal Marx: Evangelisierung funktioniert nur, wenn Christen etwas „zu sagen“ haben

Kardinal Reinhard Marx, damals noch Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz (DBK), bei einer Pressekonferenz um "Synodalen Weg" im Januar 2020.
Rudolf Gehrig / CNA Deutsch

Laut Kardinal Reinhard Marx kann es Evangelisierung nur unter der Bedingung möglich, „wenn wir wirklich der Überzeugung sind, wir haben etwas für die Zukunft zu sagen, und zwar für alle Menschen, nicht nur für uns“. Der Erzbischof von München und Freising predigte am Samstag bei der Korbinianswallfahrt auf dem Freisinger Domberg.

„Wir sehen in jeder Zeit die Zeichen des Reiches Gottes, wir sehen auch das Gute, das geschieht“, betonte Marx. „Wir haben die Augen offen, nicht nur im Blick auf die Vergangenheit, sondern auch auf das, was Gott uns noch sagen will. Die Geschichte der Kirche ist doch nicht zu Ende, auch die Glaubensgeschichte nicht.“

Man bewahre nicht bloß eine „Schatztruhe, sondern wir wollen, dass das alles unter die Leute kommt“, so der Kardinal.

Marx sagte mit Blick auf die Reise des heiligen Korbinian im achten Jahrhundert nach Rom, die Ewige Stadt habe ihm „den Blick geöffnet für die Möglichkeiten, für das Voranschreiten, für das Einbeziehen aller, für die Öffnung der Kultur, des Glaubens, so dass die Menschen erkennen konnten: Der Schritt auf Christus zu ist ein Schritt in die Weite, gibt Kraft und Stärke und Ermutigung.“

Man dürfe die Kirche nicht als „Institution der Vergangenheit“ ansehen, denn dann „ist sie nicht dieser Motor eines geistlichen und gedanklichen Fortschreitens“, sagte der Erzbischof von München und Freising. „Es geht nicht um Fortschritt um jeden Preis, es geht darum, die Menschheit weiterzubringen im Denken, im Leben, im Miteinander, im Frieden, in der Weiterentwicklung des menschlichen Zusammenlebens.“

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