Kardinal Schönborn spricht über "islamische Eroberung" Europas, löst mediales Echo aus

Kardinal Christoph Schönborn OP
GuentherZ via Wikimedia (CC BY 3.0)

Großes Echo haben die Worte des Erzbischofs von Wien über die Frage einer "islamischen Eroberung" Europas ausgelöst. 

Kardinal Christoph Schönborn erinnerte am Sonntag in seiner Predigt zum Fest "Maria Namen" daran, dass dieses als Dank für die Befreiung Wiens vor der Bedrohung durch die Türken eingeführt worden sei, und sagte wörtlich: 

Heute vor 333 Jahren ist Wien gerettet worden. Wird es jetzt einen dritten Versuch einer islamischen Eroberung Europas geben? Viele Muslime denken und wünschen sich das und sagen: Dieses Europa ist am Ende. Und ich denke, dass das, was heute Moses in der Lesung tut und was Gott der Barmherzige mit seinem jüngeren Sohn tut, wir heute für Europa erbitten sollen: Herr, gib uns noch einmal eine Chance! Vergiss nicht, dass wir dein Volk sind So wie Moses ihn daran erinnert: Es ist doch DEIN Volk, DU hast es herausgeführt, DU hast es geheiligt, es ist DEIN Volk.

Der Wiener Erzbischof und Vertraute von Papst Franziskus kritisierte in seiner Predigt auch, dass Europa sein christliches Erbe "durchgebracht und verschleudert" habe, so wie der jüngere Bruder in Jesu Gleichnis vom verlorenen Sohn. 

"Was wird aus Europa werden?", fragte Kardinal Schönborn, und endete seine Predigt mit den Worten: 

So bitten wir: Herr, erinnere Dich daran, es ist DEIN Volk. Und wenn wir in die Irre gegangen sind und wenn wir das Erbe durchgebracht haben, Herr, verstoß uns nicht! Verstoß nicht dieses Europa, das so viele Heilige hervorgebracht hat. Verstoß uns nicht, weil wir im Glauben lau geworden sind. (...)

Hab Erbarmen mit deinem Erbe, hab Erbarmen mit deinem Volk, mit Europa, das daran ist, Dein christliches Erbe zu verspielen! Hab Erbarmen mit uns und richte uns wieder auf, zur Ehre deines Namens und zum Segen für die Welt! Amen.

Mittlerweile berichten auch internationale Medien mit großer Verbreitung über die Worte des Wiener Dominikanerpaters und Kardinals – sowohl das liberale katholische Medieum.

Die britischen Blätter "Daily Mail" und "The Telegraph" nannten Kardinal Schönborn den "möglichen nächsten Papst" und warfen die Frage auf, ob diese Bemerkungen seine Chancen auf das Amt reduzierten – schließlich warne er davor, dass der Islam heute Europa so bedrohe, wie er es zuletzt im 17. Jahrhundert vermocht habe. 

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Die progressive katholische Zeitschrift "The Tablet" aus London griff die Predigt ebenso auf wie die rechtskonservative, säkulare Nachrichten– und Meinungsseite "Breitbart"; letztere erinnerte auch an die historische "Regensburger Rede" von Papst Benedikt XVI., die sich dieses Jahr zum zehnten Mal jährt. 

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