Katholische Politiker müssen Abtreibung und Euthanasie bekämpfen: Kardinal Müller

Kardinal Gerhard Ludwig Müller
Daniel Ibanez / CNA Deutsch

Katholische Politiker haben die Pflicht, gegen Abtreibung und Euthanasie zu kämpfen und dabei die gesamte katholische Soziallehre in ihrer politischen Arbeit anzuwenden. Das hat Kardinal Gerhard Müller, emeritierter Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, gegenüber der "Catholic News Agency" (CNA) gesagt.

Katholische Politiker, so der Kardinal gegenüber CNA am 7. Oktober, "müssen Abtreibung und Euthanasie bekämpfen. Der Papst, die Kongregationen und die Bischöfe haben gesagt, dass wir Euthanasie in der Zivilgesellschaft nicht akzeptieren können, weil sie dem Leben widerspricht, genausowenig wie Abtreibung, weil sie den Tod des unschuldigen Kindes im Mutterleib bedeutet".

"Jedes Leben des einzelnen Menschen hat einen absoluten Wert an sich", fuhr der Kardinal fort und fügte hinzu, dass sich Politiker "nur dann als Katholiken bezeichnen können, wenn sie diese Verpflichtung akzeptieren, für die Grundprinzipien der Sozialethik, die die Menschenrechte sind, zu kämpfen".

Diese Menschenrechte, so Müller, koennten nicht nach den eigenen Vorlieben neu definiert werden.

"[Man kann] nicht sagen, dass eine Frau das Recht hat, das Kind im Mutterleib zu töten, denn dieses Kind ist eine menschliche Existenz, die ihren eigenen absoluten Wert hat, und dies ist das Prinzip der grundlegenden Moral und der Logik des menschlichen Intellekts", sagte er.

Wenn dieses Prinzip nicht eingehalten werde, rutsche die Gesellschaft in den Sozialdarwinismus ab und fördere das "Überleben des Stärkeren" statt der angeborenen Menschenwürde, warnte er.

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Kardinal Müller betonte, dass katholische Politiker sowohl in Demokratien als auch in Diktaturen, wo sie die Pflicht haben, für Menschenwürde und Freiheit zu kämpfen, große Verantwortung tragen.

"Katholische Politiker müssen das Naturrecht, die Prinzipien der Grundethik, auch die gesamte Soziallehre der Kirche, alle Anstrengungen für den universellen Frieden fördern", sagte er.

"Sie können keinen Wirtschaftskrieg gegen andere fördern", fügte der Kardinal hinzu.

Während die Kirche lehre, dass die Menschenrechte von Gott kommen, so Müller, könnten auch diejenigen, die nicht an Gott glauben, einfach durch ihren Intellekt verstehen, dass Menschenleben nicht benutzt und manipuliert werden dürfen.

"Jedes Leben eines jeden Menschen ist heilig", sagte er.

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