Missio-Präsident relativiert Sorge und Kritik afrikanischer Bischöfe am "Synodalen Weg"

Pfarrer Dirk Bingener
screenshot / YouTube / missio Aachen

Der Präsident des Päpstlichen Missionswerks "Missio", Pfarrer Dirk Bingener, hat die Kritik afrikanischer Bischöfe am Synodalen Weg relativiert.

Es wäre "völlig falsch, die Äußerung dieser Bischöfe als 'die' Stimme der Kirche Afrikas wahrzunehmen", sagte Bingener am Mittwoch im Interview mit dem Portal "katholisch.de".

Der deutsche Priester wörtlich: "Dort [in Afrika] stellen sich die gleichen Fragen wie bei uns – gerade wenn es um die systemischen Ursachen für Missbrauch geht."

Am 11. April hatten Kardinäle und Bischöfe aus aller Welt den Synodalen Weg kritisiert und gewarnt, er drohe in eine "Sackgasse" zu führen und "zerstörerische Effekte" zu haben. Zu den Unterzeichnern gehörten der langjährige Kurienkardinal Francis Arinze aus Nigeria und Kardinal Wilfrid Napier, der fast drei Jahrzehnte Erzbischof von Durban in Südafrika war.

Andere Stimmen, wie Kardinal Kurt Koch, bezeichneten die Sorgen als gerechtfertigt und warnten, diese zu relativieren.

Bingener dagegen sagte, es helfe "zu schauen, wer den Brief alles nicht unterschrieben hat. Viele unserer Partner haben sich dem Text eben nicht angeschlossen – und hätten vor einer Unterschrift sicher Kontakt mit uns gesucht, um unsere Einschätzung anzuhören."

Nichtsdestotrotz erkannte er an, dass in Afrika oft andere Fragen im Vordergrund stünden als in Deutschland, darunter "existenzielle Probleme der Menschen, wenn es um Hunger und Armut geht". Insofern könne man "die Diskussionen in Deutschland also durchaus als akademisch und lebensfern wahrnehmen – auch wenn ich diese Auffassung nicht teile".

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