Oberster ukrainischer Bischof in Deutschland spricht von "skrupellosen Kriegsverbrechern"

Bischof Bohdan Dsjurach CSsR, Apostolischer Exarch für die Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien
Олег Чупа / Wikimedia (GFDL)

Der oberste Bischof für die Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien erklärte am Mittwoch angesichts des russischen Krieges gegen die Ukraine: "Und diejenigen, die man gestern noch als Politiker betrachtet hat und mit denen man Verhandlungen zu führen versucht hat, sind zu reinen und skrupellosen Kriegsverbrechern geworden, vor denen man die Menschheit schützen muss."

In seiner Stellungnahme bei einer Pressekonferenz im Rahmen der Frühjahrs-Vollversammlung der deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Vierzehnheiligen erwähnte Bischof Bohdan Dzyurakh CssR den russischen Präsidenten Vladimir Putin nicht namentlich.

Ähnliche Bilder wie aus der Ukraine "kennen wir alle aus Tschetschenien, aus Syrien, aus Georgien, wo dieselbe verbrecherische Hand am Werk war und von den Verantwortlichen für den Frieden in der Welt nicht aufgehalten wurde", so Dzyurakh.

Der Bischof bat die versammelten Journalisten, "Zeugen der Wahrheit zu werden und das Gewissen der Öffentlichkeit und der Verantwortlichen wachzurütteln". Auf der anderen Seite stehe "eine gnadenlose und rücksichtslose Propagandamaschine" der russischen Regierung, "im Vergleich zu der selbst Goebbels wie ein Anfänger wirkt".

Der Augsburger Bischof Betram Meier sagte in seiner Funktion als Vorsitzender der Kommission Weltkirche der DBK deutlich: "Die Russische Föderation ist dazu weder provoziert worden, noch wurde sie bedroht. Nichts, was die Führung in Moskau zur Begründung des Angriffs vorgebracht hat, vermag zu überzeugen."

Insofern handle es sich um einen "völkerrechtswidrigen Angriffskrieg".

Mit Blick auf die verschiedenen christlichen Konfessionen in der Ukraine, darunter neben Katholiken besonders verschiedene orthodoxe Kirchen, betonte Meier, es sei "von herausragender Bedeutung, dass alle Kirchen einmütig das Evangelium Jesu Christi bezeugen. Es wäre verheerend, wenn am Ende nationale Zugehörigkeiten und politische Loyalitäten ein größeres Gewicht erlangten als die Botschaft, die dem Christentum geschenkt und aufgetragen ist."

Neben Dzyurakh und Meier nahmen Prof. Dr. Heinz-Günther Stobbe, ein Theologe mit dem Schwerpunkt "theologische Friedensforschung", und Andrij Waskowycz, der Leiter des Büros für die Koordinierung humanitärer Initiativen des Weltkongresses der Ukrainer, an der Pressekonferenz teil.

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