Papst Franziskus: Alle sind berufen, Menschheit zu einen und "mit Gott zu versöhnen"

Papst Franziskus bei der Feier der Göttlichen Liturgie am Fest Kreuzerhöhung, 14. September 2021 im slowakischen Presov.
Vatican Media / EWTN

Papst Franziskus hat sich in seiner Botschaft zum Weltgebetstag um geistliche Berufungen mit der "Bedeutung von 'Berufung' im Kontext einer synodalen Kirche" beschäftigt. Alle seien berufen, "an der Sendung Christi teilzuhaben", die Menschheit zu einen "und sie mit Gott zu versöhnen".

Der Weltgebetstag wird in diesem Jahr am 8. Mai begangen, insgesamt zum 59. Mal.

Die Kirche insgesamt – Laien und Klerus – sei "eine evangelisierende Gemeinschaft", erklärte der Pontifex. Die Kirche habe die Aufgabe, "den Samen des Evangeliums in die Geschichte auszusäen". Dies sei "gerade dann möglich, wenn sie alle pastoralen Bereiche synergetisch miteinander verbindet, und wenn sie schon zuvor alle Jünger des Herrn miteinbezieht".

Berufung für alle

Man dürfe den Begriff "Berufung" nicht nur auf jene beziehen, "die dem Herrn auf dem Weg einer besonderen Weihe nachfolgen", sagte Franziskus. "Wir alle sind dazu berufen, an der Sendung Christi teilzuhaben, die zerstreute Menschheit wieder zu vereinen und sie mit Gott zu versöhnen."

"Ganz allgemein erhält jeder Mensch, noch bevor er eine Begegnung mit Christus erlebt und den christlichen Glauben annimmt, durch das Geschenk des Lebens eine grundlegende Berufung", so der Papst weiter. "Jeder von uns ist ein von Gott gewolltes und geliebtes Geschöpf, für das er einen einzigartigen und besonderen Gedanken hatte, und wir sind dazu berufen, diesen göttlichen Funken, der im Herzen eines jeden Mannes und einer jeden Frau wohnt, im Laufe unseres Lebens zu entfalten und zum Wachstum einer von Liebe und gegenseitiger Annahme beseelten Menschheit beizutragen."

Berufung sei "ebenso wie die Heiligkeit keine außergewöhnliche Erfahrung". Stattdessen gebe es ebenso wie die "Heiligkeit von nebenan" eine Berufung, die allen gilt, "denn Gott blickt auf jeden und ruft jeden".

Berufung als Dialog

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Papst Franziskus sprach mit Blick auf Berufung von einem "Dialog, der, wenn er in der Tiefe gelebt wird, uns immer mehr zu dem werden lässt, was wir sind: in der Berufung zum Weihepriestertum, um Werkzeuge der Gnade und der Barmherzigkeit Christi zu sein; in der Berufung zum gottgeweihten Leben, um Lobpreis Gottes und Prophetie einer neuen Menschheit zu sein; in der Berufung zur Ehe, um gegenseitige Gabe zu sein und Leben zu schenken und zu erziehen; allgemein in jeder Berufung und in jedem Dienst in der Kirche, der uns dazu ruft, die anderen und die Welt mit den Augen Gottes zu sehen, dem Guten zu dienen und die Liebe in Taten und Worten zu verbreiten."

Beim Thema "Berufung" gehe es "nicht nur darum, diese oder jene Lebensform zu wählen, seine Existenz einem bestimmten Dienst zu widmen oder der Faszination des Charismas einer Ordensfamilie, einer Bewegung oder einer kirchlichen Gemeinschaft zu folgen".

Stattdessen stehe im Zentrum, "den Traum Gottes zu verwirklichen, den großen Plan der Geschwisterlichkeit, den Jesus im Herzen trug, als er zum Vater betete: 'Alle sollen eins sein' (Joh 17,21)".

"Jede Berufung in der Kirche und im weiteren Sinne auch in der Gesellschaft trägt zu einem gemeinsamen Ziel bei: unter den Männern und Frauen jene Harmonie der unterschiedlichen Gaben zum Klingen zu bringen, die nur der Heilige Geist bewirken kann", so der Heilige Vater. Alle müssten "bezeugen, dass eine große, in Liebe geeinte Menschheitsfamilie keine Utopie ist, sondern das Projekt, für das Gott uns geschaffen hat."

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