Papst Franziskus schlägt einen Tag des Gebetes für die Opfer von Missbrauch vor

Der Petersplatz.
Dennis Jarvis via Flickr (CC BY-SA 20)

Papst Franziskus hat, auf Initiative eines Opfers, den Bischofskonferenzen der ganzen Welt vorgeschlagen, einen Tag des Gebetes für die Opfer von Missbrauch durch Kleriker einzuführen.

Dies gab die Päpstliche Kommission für den Schutz von Minderjährigen in einer Mitteilung bekannt. Die Kommission war von Papst Franziskus gegründet worden; ihr steht der Erzbischof von Boston, Kardinal Sean O’Malley, vor.

Die Kommission traf sich vom 5. bis 11. September in Rom zu einer Vollversammlung, um an der Aktualisierung ihrer laufenden Projekte zu arbeiten.

Ein Opfer, das in seiner Kindheit sexuellen Missbrauch erlitten hatte, schlug der Kommission die Einführung eines Gebetstages vor. Diese gab das Anliegen an den Papst weiter. "Die Kommission ist der Meinung, dass das Gebet Teil des Heilungsprozesses der Opfer und der Gemeinschaft der Gläubigen ist. Das öffentliche Gebet ist auch eine wichtige Form, um das größere Bewusstsein in der Kirche zu bezeugen" heißt es in der Mitteilung.

Nun hat "der Papst die nationalen Bischofskonferenzen gebeten, einen geeigneten Tag auszuwählen, um innerhalb der Initiative eines weltweiten Gebetstages für die Opfer sexuellen Missbrauchs zu beten."

Nach Angaben der Kommission haben bereits einige Diözesen geantwortet, man müsse an dieser Angelegenheit aber noch weiter arbeiten.

Bei der Begegnung war auch Gelegenheit, über das Motu Proprio Franziskus´- Wie eine liebende Mutter – zu reden, in dem der Papst die Maßnahmen bei Missbrauchsfällen verschärft.  

Das Dokument umfasst 5 Artikel und die hauptsächliche Neuerung besteht darin, dass unter den schwerwiegenden Gründen, die bereits vorgesehen sind, um jemanden abzusetzen, auch Nachlässigkeit aufgeführt ist.

Mehr in Vatikan

Zuletzt hat die Kommission für den Schutz von Minderjährigen informiert, sie werde bald eine eigene Internetseite einrichten.  

Im Lauf der Versammlung haben sich die Arbeitsgruppen auf Leitlinien, Pflege und Schutz, Erziehung, Ausbildung, Theologie und Spiritualität, zivile und kirchenrechtliche Normen, sowie auf die Beiträge in der Vollversammlung konzentriert.

Unter den Errungenschaften dieser Tage ist auch die Entwicklung eines Modells von Richtlinien zum Schutz von Kindern, Jugendlichen und verletzlichen Erwachsenen, das dem Heiligen Vater in Kürze zur Bewertung vorgelegt werden wird.

"Die hauptsächlichen Punkte dieser Vollversammlung bestanden in den Berichten der Mitglieder über die Fortschritte in den Erziehungsprogrammen, die bereits durchgeführt werden, sowohl im Vatikan als auch auf lokaler Ebene."

In der Versammlung wurde auch bekanntgemacht, dass die Mitglieder der Kommission eingeladen worden waren, an Gesprächsrunden, verschiedenen Konferenzen und Workshops in allen fünf Kontinenten teilzunehmen.

Innerhalb des Vatikans waren sie darüber hinaus eingeladen, verschiedene Treffen an der Päpstlichen Diplomatenakademie und in der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens zu leiten; in Kürze sind weitere Treffen vorgesehen.

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