Vatikanstadt - Freitag, 7. Februar 2020, 7:57 Uhr.
Wann wird der mit Hochspannung erwartete Untersuchungsbericht des Vatikans zum Fall McCarrick endlich veröffentlicht? Trotz mehrfacher Anfragen amerikanischer Bischöfe und Laien hat der Vatikan bislang den Bericht nicht veröffentlicht. Nun heißt es, Papst Franziskus werde persönlich entscheiden, wann der Report erscheint.
Das berichtet die Catholic News Agency (CNA).
Der Fall des Theodore McCarrick gilt als der Schlüsselfall der Kirchenkrise: Wie konnte ein solcher Mann jemals zum Priester geweiht werden? Wie konnte McCarrick sogar Bischof werden, Erzbischof und schließlich ein äusserst einflussreicher Kardinal der Weltkirche, während er sich – mehreren Opfern und Ermittlungen zufolge – Jahrzehnte lang an Heranwachsende und junge Männer heranmachte und sexuelle Gewalt verübte?
Wer wußte um seine Taten und deckte ihn – und warum?
Diese Fragen soll der seit vielen Monaten erwartete Bericht klären, auf Grundlage einer Untersuchung der eigenen Akten des Vatikans.
Am gestrigen Donnerstag sagte nun Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin gegenüber Journalisten, dass Papst Franziskus persönlich entscheide, wann der Bericht veröffentlicht wird.
Ja, er rechne damit, dass der McCarrick-Report in Kürze erscheint, so Parolin. "Die Arbeit ist getan, aber der Papst muss sein letztes Wort geben", so der Staatssekretär wörtlich.
Im Oktober 2018 kündigte der Vatikan an, die eigenen Akten zu der Affäre zu untersuchen und einen Bericht vorzulegen.
Im November 2019 informierte Kardinal Sean O'Malley nach seiner Rückkehr aus Rom die US-Bischöfe, der Abschlussentwurf liege vor. Nun müsse dieser auf Italienisch übersetzt werden, um ihn Papst Franziskus vorzulegen. Der Report werde "Anfang 2020" erscheinen, wenn nicht sogar früher, so O'Malley damals.
In den 88 Tagen, die seit dieser Information vergangen sind, haben mehrere US-Bischöfe öffentlich mitgeteilt, sich persönlich in Rom nach dem Report erkundigt zu haben.
McCarrick wurde vor einem Jahr – im Februar 2020 – aus dem Klerikerstand entlassen, nachdem die Glaubenskongregation ihn für schuldig befunden hatte, unter anderem im Beichtstuhl sexuelle Gewalt ausgeübt zu haben, und das Sechste Gebot wiederholt gebrochen zu haben indem er Minderjährige ebenso wie volljährige Schutzbefohlene missbrauchte.
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