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Bistümer Regensburg und Passau sind Pioniere der dualen Priesterausbildung

Bischof Stefan Oster von Passau (links) und Bischof Rudolf Voderholzer von Regensburg.
Blick von Norden auf Dom St. Peter zu Regensburg mit Donau und Schifffahrtsmuseum im Vordergrund
Südansicht des Domes St. Stephan in Passau

Die bayerischen Bistümer Regensburg und Passau gehen als Pioniere mit einem dualen Konzept der Priesterausbildung voran. "Neben der Ausbildung an Universität und Priesterseminar in den Vorlesungszeiten werden die Seminaristen in den vorlesungsfreien Zeiten zusätzlich in Ausbildungspfarreien auf ihren Dienst vorbereitet", erklärte das Bistum Regensburg in einer Presseaussendung.

Eine derartige duale Priesterausbildung sei im deutschsprachigen Raum bislang einmalig. Statt eines zumeist vier und maximal sechs Wochen dauernden Pfarreipraktikums im vierten Studienjahr ist nun vorgesehen, die Priesteramtskandidaten bereits zu Studienbeginn mit einer Ausbildungspfarrei zu verbinden. Dort sollen die jungen Männer pro Jahr zehn Wochen verbringen.

"Auf das ganze Studium gerechnet verbringen sie zehnmal so viel Zeit in der Pfarrei wie bisher", so das Bistum Regensburg. Dadurch werde das Studium selbst anspruchsvoller, weil etwa Seminararbeiten nicht mehr auf die vorlesungsfreie Zeit verschoben werden könnten.

Studienentgelt

Die fast zweieinhalb Monate pro Jahr in der Ausbildungspfarrei verknüpfen die Bistümer Regensburg und Passau mit einem Studienentgelt.

"So sind die Studenten nicht auf einen Nebenjob, auf BAföG oder eine kirchliche Förderung angewiesen", hieß es. "Durch den Umstand, dass Förderungen zurückgezahlt werden müssen, entstand bisweilen ein nicht unerheblicher finanzieller Druck in Bezug auf die Weihe. Das Studienentgelt hingegen ist Ausgleich für die geleistete Arbeit und kann auch dann abgegolten werden, wenn sich für den Kandidaten im Laufe der Seminarzeit eine andere Berufung als die zum Priestertum herausstellt."

"Das Priesterseminar als Schule des Gebetes und der Beziehung zu Christus bleibt", betonte das Bistum Regensburg. "Es wird nicht zu einem Wohnheim, in dem es ab und an eine geistliche Fortbildung gibt. Tägliche Messe und Gebet bleiben der Kern des Zusammenlebens all derer, die sich auf den Weg der Nachfolge begeben haben."

Priesterausbildung in Deutschland

Unterdessen hat der Bischof von Fulda, Michael Gerber, angekündigt, dass es bis auf weiteres insgesamt rund zehn Standorte der Priesterausbildung geben wird. Das zunächst anvisierte Ziel von drei bundesweiten Standorten hat der nun beendete Prozess, für den Gerber verantwortlich war, damit nicht erreicht.

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