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Bischof Bätzing: "Diese Kirche muss sich ändern"

Bischof Georg Bätzing bei der Pressekonferenz zum Auftakt der Herbstvollversammlung 2021 der deutschen Bischofskonferenz in Fulda.

Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, hat anlässlich der Veröffentlichung der Broschüre mit aktuellen "Zahlen und Fakten" zur Kirche in Deutschland bekräftigt, die Kirchenstatistik 2021 sei ein "Auftrag", "den eingeschlagenen Weg der Kirche mutig weiterzugehen". Die Kirche müsse sich "ändern".

Er sei "zuversichtlich, dass wir mit dem Synodalen Weg als Impuls zur inneren Reform und Erneuerung wichtige Schritte in die richtige Richtung machen".

Bätzing hatte sich bereits im Juni so geäußert, als die Kirchenstatistik selbst, aber nicht die umfangreiche Broschüre, veröffentlicht wurde. Aus den Daten ging hervor, dass die Anzahl der Katholiken in Deutschland auf rund 21,6 Millionen Menschen gesunken. Davon gehen nur noch etwa 4,3 Prozent regelmäßig zur Sonntagsmesse.

Die Zahl der Kirchenaustritte nahm von 221.390 auf 359.338 zu. Nur 48 Diözesan- und 14 Ordenspriester wurden geweiht – ein anhaltend niedriges Niveau.

Im Vorwort zur am Donnerstag veröffentlichten Broschüre erklärte Bätzing wie schon im Juni: "Mir ist es ein persönliches Anliegen, dafür zu werben, das Mehr, den Gewinn, das Plus von Kirche zu sehen. Ohne die vielen Angebote von Gottesdiensten und Glaubensvermittlung würde unser menschliches Miteinander an Tiefe verlieren. Ohne unsere Caritas wäre die Gesellschaft ärmer. Ohne unsere tausenden von Bildungsangeboten wäre unser Land ärmer, ohne das große Engagement für die Menschen an den Rändern, besonders die Geflüchteten und die vom Krieg Betroffenen, wäre die Welt noch trauriger."

Bätzing zeigte sich optimistisch: Es gebe "viele gute Gründe", weiterhin zur Kirche zu gehören.

"Kirche vermittelt Hoffnung, besonders in bedrängenden Krisenzeiten", so der DBK-Vorsitzende. "Kirche schenkt Menschlichkeit, besonders da, wo andere entrechtet oder verarmt sind. Kirche stärkt den Glauben da, wo Menschen die Frage nach Gott stellen und religiöse Orientierung suchen. Kirche nahe bei den Menschen sein heißt, die Türen der Häuser und der Herzen weit zu öffnen. Wo aus gelebtem Glauben Gemeinschaft entsteht, da ist Kirche nach wie vor überzeugend und für viele Menschen da."

In einem Video, das ebenfalls am Donnerstag veröffentlicht wurde, charakterisierte Bätzing die "erschreckend hohe Zahl" von Kirchenaustritten als "Reflex auf die Skandale, auf die hausgemachten Probleme, die wir haben". Sodann forderte er: "Diese Kirche muss sich ändern, wenn sie an der Seite der Menschen bleiben und Menschen für sich gewinnen will."

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