Essen, 17 Oktober, 2023 / 9:30 AM
In einem Fazit zur Halbzeit bei der Weltsynode zur Synodalität, die derzeit im Vatikan stattfindet, hat Bischof Franz-Josef Overbeck erklärt: „Die ersten beiden Wochen der Weltbischofssynode haben mir noch einmal sehr deutlich vor Augen geführt, vor welchen Herausforderungen wir weltkirchlich stehen, wenn wir das Ideal synodaler Einmütigkeit ernst nehmen.“
Overbeck ist einer von fünf deutschen Diözesanbischöfen, die an der Weltsynode teilnehmen.
Der Bischof von Essen äußerte sich in einem kurzen Interview, das am Montag auf der Internetseite seiner Diözese veröffentlicht wurde. „Unter Berücksichtigung aller kulturellen Unterschiede gilt es, ein Konzept von Einheit zu erkunden und zu stärken, in dem das wirklich Verbindende im Zentrum steht“, so Overbeck, nämlich: „Wir glauben an den einen Gott, der selbst Mensch geworden ist.“
„Die neue Sitzordnung in Tischgruppen hat eine Kultur des vertrauensvollen Austauschs ermöglicht, bei der vor allem das Hören und Zuhören, die freie Meinungsäußerung und das gegenseitige Lernen voneinander im Fokus steht“, betonte der Bischof. „Das ist stark geprägt von ignatianischer Spiritualität, von der Unterscheidung der Geister.“
„Es geht darum, in der Vielstimmigkeit eigener Perspektiven, Tendenzen und Meinungen dem Echten Raum zu geben, was existentiell wirklich zutiefst bedeutsam ist und auch unser Handeln orientieren soll“, führte er aus. „Papst Franziskus ist es wichtig, dass wir, im Geiste dieser ignatianischen Unterscheidung, diesen ‚gemeinsamen Weg‘ gehen. Nichts Anderes ist für ihn Synodalität.“
Man berate bei der Weltsynode derzeit darüber, „wie wir Aufgaben im Dienst des Evangeliums besser miteinander teilen und dazu unterschiedliche Fähigkeiten des gesamten Gottesvolkes einbringen können. Hier stellt sich für mich in erster Linie auch die wichtige Frage nach Geschlechter- und Beteiligungsgerechtigkeit.“
„Insgesamt zeigt sich bisher für mich, dass viele Fragen, die wir auf dem Synodalen Weg der Kirche in Deutschland diskutiert haben, auch weltkirchlich gestellt werden und hier eine sehr große Rolle spielen“, erläuterte der Essener Bischof, um dann einzuräumen: „Allerdings sind die Herangehensweisen oft anders, da die Situationen der Ortskirchen sich mitunter doch sehr stark von der unsrigen unterscheiden.“
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