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Zwei Jahre nach nigerianischem Pfingstmassaker sind Verdächtige noch immer nicht angeklagt

Besuch bei Überlebenden des Anschlags im Juni 2022 (Archivbild)

Zwei Jahre nach dem Anschlag auf die katholische Kirche St. Franz Xaver in Owo im nigerianischen Bundesstaat Ondo befinden sich zwar mehrere Verdächtige in Haft, eine juristische Aufarbeitung ist jedoch noch nicht in Sicht. Daran erinnerte Gemeindepfarrer Michael Abugan im Gespräch mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“.

Am 5. Juni 2022, dem Pfingstsonntag, hatten bewaffnete Täter die vollbesetzte Kirche in Owo gestürmt, als gerade die Heilige Messe zu Ende ging. Sie schossen in die Menge und zündeten Sprengkörper. Augenzeugen berichteten, dass die Attacke über 20 Minuten dauerte. Lokalen Angaben zufolge starben 41 Menschen, über 70 wurden verletzt. Es bekannte sich keine Gruppierung zu der Tat, die Ausführung legt jedoch einen islamistischen Hintergrund nahe.

Gottesdienste auch nach dem Anschlag immer voll

Pfarrer Abugan betonte, dass die Überlebenden des Attentats trotz der traumatischen Erfahrungen „sehr entschlossen, sehr engagiert und sehr widerstandsfähig in ihrer Glaubenspraxis seien“. Die Gottesdienste am Ort des Anschlags seien „immer voll“. Die Pfarrei Owo habe seit dem Anschlag zehn weitere Außenstellen eröffnet.

Die Kirche St. Franz Xaver wurde nach der Tat renoviert, seit der Karwoche 2023 finden dort wieder Heilige Messen und Andachten statt. Die Diözese Ondo plant einen Gedenkgarten mit den Namen der Opfer und als Ort des Gebets um Frieden. „Kirche in Not“ unterstützt den Bau der Gedenkstätte mit Spenden. „Das Gedenken ist wichtig, um für die Verstorbenen zu beten, und um zeigen zu können, wie die Gläubigen mit ihrem Blut den christlichen Glauben bezeugt haben“, erklärte Damian Ezeokafor, Sprecher der Diözese Ondo.

„Es gibt keinen Seelenfrieden“

Zu den Überlebenden des Anschlags gehört Margaret Attah. Die gelernte Krankenschwester verlor bei dem Anschlag beide Beine und ein Auge. Sie betonte, dass viele Gemeindemitglieder immer noch Furcht hätten, „ihre Häuser zu verlassen“. Hinzu komme die Angst vor Entführungen, die in weiten Teilen Nigerias an der Tagesordnung sind. „Es gibt keinen Seelenfrieden. Wir können nicht schlafen oder kurze Strecken ohne Angst zurücklegen“, beklagte Attah. Kraft gebe ihr der gelebte Glaube und das Gebet: „Wir müssen weiterhin zu Gott beten, dass sein Reich komme. Gott allein soll in Nigeria herrschen – nur so können wir Frieden haben.“

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