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"Reformation, Reform, Tradition": Christlich-jüdisches Gespräch in Frankfurt am Main

Bischof Ulrich Neymeyr

Anlässlich des Gedenkens der Reformation vor 500 Jahren haben sich Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Allgemeinen und der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschlands bei ihrem diesjährigen Treffen heute in Frankfurt am Main mit dem Thema "Reformation, Reform und Tradition" befasst.

Die Teilnehmer hätten "die Reformation nicht nur als innerchristliches Ereignis, sondern auch in ihren gesellschaftlichen und kulturellen Folgen gewürdigt", teilte die DBK mit. "Dabei wurde auch die ambivalente Wirkungsgeschichte der Reformation gerade auch mit Blick auf das christlich-jüdische Verhältnis und auf den christlichen Antijudaismus in den Blick genommen".

Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr unterstrich, dass die katholische Erinnerung an die Reformation von "einer tiefen Ambivalenz" geprägt sei. Die Reformation habe "nicht nur Impulse zur Erneuerung des kirchlichen Lebens" gegeben, sondern auch zur Spaltung der westlichen Christenheit und "zu wechselseitigen religiösen und sozialen Abgrenzungen" geführt.

"Erst der ökumenische Dialog der vergangenen Jahrzehnte hat den Blick dafür frei gemacht, dass die Identität der Kirchen sich nicht in gegenseitiger Abgrenzung, sondern in der Orientierung am Evangelium bildet."

Von Seiten der Rabbiner sei "ausdrücklich gewürdigt [worden], dass die EKD sich schon im Vorfeld des Reformationsjubiläums von den antijüdischen Schriften Martin Luthers distanziert und – wie zuvor schon die katholische Kirche – einen theologisch begründeten Verzicht auf die so genannte 'Judenmission' erklärt" habe, so die Mitteilung der DBK. 

Seit 2006 treffen sich Vertreter der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland (ARK) und der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD) mit Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der EKD einmal jährlich zu einem "ausführlichen Meinungsaustausch".

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