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Lage vielerorts „verheerend“: Hilfswerk Kirche in Not zum Gebetstag für verfolgte Christen

Florian Ripka, Geschäftsführer von „Kirche in Not“ Deutschland

Im nun zu Ende gehenden Jahr 2025 war die Lage „für viele Christen weltweit weiterhin verheerend“, wie Florian Ripka, der Geschäftsführer des Hilfswerks „Kirche in Not“ in Deutschland erklärte. In Deutschland wird zum Fest des heiligen Erzmärtyrers Stephanus, dem zweiten Weihnachtstag, der Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen begangen.

Christen leiden, so Ripka, „unter autoritären Regimen, dschihadistischer Gewalt, religiösem Nationalismus und organisierter Kriminalität. Für Drogenkartelle und Islamisten ist es ein Geschäftsmodell geworden, kirchliche Mitarbeiter zu entführen und Lösegeld zu erpressen.“

Aber auch moderne Technik „wie zum Beispiel Künstliche Intelligenz wird in Staaten wie China, Nordkorea oder Indien immer mehr zur Waffe, um Christen und andere religiöse Minderheiten zu überwachen und Hass zu schüren“.

Ausdrücklich ging Ripka auf die Situation in Nigeria ein, wo Christen besonders leiden – bis hin zu Entführungen und Morden. „Ja, die Regierungen in Nigeria und in anderen afrikanischen Staaten können der Gewalt zu wenig entgegensetzen – manchmal scheint es auch so, als wollten sie es nicht, wie unsere Projektpartner kritisieren“, erklärte der Geschäftsführer von „Kirche in Not“ in Deutschland.

Mit Blick auf Lateinamerika warnte Ripka vor militärischem Gegendruck, der „nur das Leid für die Zivilbevölkerung“ erhöhe: „Die Folgen sind noch mehr Leid, noch mehr Flucht. Fluchtursachen zu bekämpfen und die Menschen zum Bleiben zu bewegen, sieht anders aus.“

„Wir dürfen nicht schweigen“, stellte er klar. „Wir müssen Christenverfolgung beim Namen nennen! Das gilt in der Kirche, in den Medien und in der Politik. Wir sind der deutschen Bundesregierung und namentlich ihrem Beauftragten für Religionsfreiheit, Thomas Rachel, sehr dankbar, dass die Situation und die Hilfe für bedrängte Christen wieder stärker ins politische Bewusstsein zurückgekehrt sind. Das stimmt vorsichtig hoffnungsvoll.“

Auch der Augsburger Bischof Bertram Meier äußerte sich in seiner Funktion als Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zum Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen.

„Das Martyrium des heiligen Stephanus ist keine alte Geschichte, die wir ‚alle Jahre wieder‘ aufwärmen“, betonte er. „Denn auch heute werden weltweit Christen ihres Glaubens wegen bedrängt und verfolgt, sei es mithilfe von Blasphemiegesetzen wie in Pakistan, Antikonversionsgesetzen wie in Indien oder durch staatliche Drangsalierung und Einengung kirchlicher Handlungsmöglichkeiten, wie wir sie beispielsweise in China erleben.“

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