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Papst Franziskus am Stephanustag: 'Wir sind aufgerufen, zu vergeben'

Papst Franziskus beim Gebet des Angelus

Zum Fest des ersten christlichen Märtyrers hat Papst Franziskus beim Mittagsgebet daran erinnert, dass der heilige Stephanus die Christen lehrt, ihren Verfolgern zu vergeben.

Vor dem Beten des "Engel des Herrn", wie es Katholiken traditionell zur Mittagstunde tun, sagte der Pontifex am Zweiten Weihnachtsfeiertag, dass die Freude über die Geburt des Heilands andauert - aber mit der Geburt sei eben auch der Tod verknüpft. 

"Der heilige Stephanus war der erste, der mit seinem Martyrium in die Fußstapfen des göttlichen Meisters trat; er starb wie Jesus, vertraute sein Leben Gott an und vergab seinen Verfolgern… Als er zu Tode gesteinigt wurde, sagte er: 'Herr Jesus, nimm meinen Geist auf' (Apg 7,59). Diese Worte sind denen sehr ähnlich, die von Christus am Kreuz gesprochen wurden: 'Vater, in deine Hände gebe ich meinen Geist' (Lk 23,46)."

Die Treue Stephans - der auch der erste Diakon der Kirche war - ist auch und gerade am 26. Dezember des Jahres 2018 den Menschen Vorbild: Wie er müssen Katholiken heute ihr Leben in die Hände des Erlösers legen, sagte Franziskus, denn "das Vertrauen in Gott hilft uns, schwierige Zeiten anzunehmen und sie als Chance für das Wachstum im Glauben" zu verstehen.

Wer diese Haltung gegenüber Gott einnimmt, der kann auch die zweite, typisch christliche Haltung lernen: Die Vergebung, wie sie Jesus lehrt und vorgelebt hat - und sie Stephanus bis in den Tod praktizierte.  

"Wir sind aufgerufen von ihm zu lernen, zu vergeben, immer zu vergeben. Es ist nicht einfach, das zu tun, wie wir wissen", räumte der Papst ein.

Angesichts der historisch hohen Christenverfolgung unserer Zeit, der Schicksale von Männern wie dem heroischen Gendarmen Arnaud Beltrame, dem am Mittelmeerstrand für seinen Glauben ermordeten Matthew Ayarga, der katholischen Mutter Asia Bibi ein brennend aktueller Appell des Papstes.

"Stephanus konnte seinen Mördern vergeben, weil er, erfüllt vom Heiligen Geist, den Himmel anstarrte und seine Augen für Gott geöffnet hatte (vgl. Apg 7,55). Aus dem Gebet kam die Kraft, das Martyrium zu erleiden. Wir müssen eindringlich zum Heiligen Geist beten, dass er die Gabe der Stärke über uns ausgieße, die unsere Ängste, unsere Schwächen und unsere Kleinigkeiten heilt und unser Herz weitet, damit wir vergeben – immer vergeben!"

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