Rabat, 30 März, 2019 / 5:47 PM
Eine gemeinsame Erklärung über die Stadt Jerusalem haben der Papst und der König Marokkos am heutigen Samstag unterzeichnet. Franziskus und Mohammed VI. beschreiben darin Jerusalem als "als gemeinsames Erbe der Menschheit".
Die Unterzeichnung fand kurz nach der Ankunft und offiziellen Begrüßung von Papst Franziskus in der muslimischen Nation am 30. März statt.
Die Erklärung von Papst und König fordert "volle Zugangsfreiheit für alle Angehörigen der drei monotheistischen Religionen und ihr Recht auf Ausübung ihrer Religion".
Franziskus und Mohammed schreiben, sie seien "tief besorgt um die spirituelle Bedeutung und die besondere Berufung Jerusalems als Stadt des Friedens”.
"Es ist uns wichtig, die Heilige Stadt Jerusalem / Al-Quds Acharif als gemeinsames Erbe der Menschheit und besonders der drei monotheistischen Religionen zu erhalten, als Ort der Begegnung und als Symbol friedlichen Zusammenlebens, wo gegenseitiger Respekt und Dialog kultiviert werden können", so die Erklärung.
Anlass der Erklärung ist das internationale Ringen um die Frage einer Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels, das weltpolitische Spannungen ausgelöst hat.
Kurz vor der Reise des Papstes nach Marokko hat der jordanische König Abdullah II. ebenfalls König Mohammed VI. besucht. Seine Bitte: Marokko soll sich für die Beibehaltung der Rolle des jordanischen Königshauses als Hüter islamischer wie christlicher heiliger Stätten in Jerusalem stark machen – darunter die Al-Aqsa-Moschee, den Felsendom und die Kirche des Heiligen Grabes.
Nicht nur Israel, sondern auch die Palästinensische Autonomiebehörde, die Arabische Liga, die USA, die Europäische Union und die Türkei erkennen alle an, dass Jordaniens Herrscherhaus diese Stätten in Jerusalem betreut – auch nach der Niederlage Jordaniens im Sechstagekrieg von 1967, bei dem es die Herrschaft über Ostjerusalem und das Westjordanland an Israel verlor.
Papst Franziskus in Marokko
Die Unterzeichnung von Papst Franziskus und König Mohammed VI. war eine Überraschung der Reise des katholischen Kirchenoberhaupts. Der Papstbesuch in Marokko soll nach Angaben des Vatikans den Dialog mit dem Islam und Migration zum Schwerpunkt haben. Auf dem weiteren Programm stehen daher der Besuch einer Ausbildungsstätte für Imame und Begegnungen mit Migranten.
Aus und über Marokko wandern nicht nur viele Menschen aus: Das Land war auch der Gastgeber der Unterzeichnung des umstrittenen UN-Migrationspaktes Ende vergangenen Jahres, dem mehrere Nationen nicht beigetreten sind.
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