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Dieses Kreuz überlebte die Atombombe von Nagasaki. Nun ist es zurückgekehrt

Das Holzkreuz
Die Kathedrale am 7. Januar 1945
Die Kathedrale Unserer Lieben Frau von der Unbefleckten Empfängnis in Nagasaki heute
Die Kathedrale Unserer Lieben Frau von der Unbefleckten Empfängnis in Nagasaki heute
Die aufsteigende Wolke kurz nach der Explosion am 9. August 1945

Als die Atombombe auf Nagasaki fiel, feierten Katholiken in der Urakami-Kathedrale der Stadt gerade die heilige Messe. Der Sprengsatz explodierte etwa 500 Meter von ihnen entfernt. Die Beter wurden sofort getötet – so wie mindestens 40.000 weitere Menschen – und die Kathedrale Unserer Lieben Frau von der Unbefleckten Empfängnis völlig zerstört. Nur wenige Sakramentalien und andere Gegenstände überlebten.

Eines davon, ein hölzernes Kreuz, ist nun als Zeichen der Versöhnung und des guten Willens für den Frieden zurückgegeben worden: Ein College im US-Bundesstaat Ohio hat das Kreuz der Kathedrale Unserer Lieben Frau zurückzugeben.

Das teilte Dr. Tanya Maus mit, Leiterin des Peace Resource Center vom Wilmington College, einer Hochschule der Freien Künste, die den Quäkern nahesteht.

"Nur sehr wenige Artefakte aus der Kathedrale wurden erhalten, und deshalb ist es wichtig, dieses Kreuz zurückzugeben, das so tief mit dessen Identität verknüpft ist", sagte Maus laut einem Bericht der Catholic News Agency, der deutschsprachigen Schwesteragentur von CNA Deutsch, am 7. August 2019.

Dr. Maus wörtlich: "Das ist etwas, was wir einfach tun müssen. Das sind Beziehungen, die helfen, eine friedlichere Welt aufzubauen."

Das Kreuz habe Walter Hooke, ein katholischer US-Marineinfanterist, aus den Ruinen der Urakami-Kathedrale geborgen und seiner Mutter in die USA geschickt, so Maus.

1982 übergab Hooke das Kreuz dem Peace Resource Center, in dem Referenzmaterial und Unterlagen zu den Atombombenangriffen auf Hiroshima und Nagasaki aufbewahrt werden. Als Maus erfuhr, dass eine Gruppe aus Nagasaki das Kreuz suche, entschied sie sich dazu, es zurückzugeben.

Das Holzkreuz wird in der heutigen Kathedrale des Erzbistums Nagasaki aufgehängt werden: Der 1959 errichtete Mariendom steht direkt neben der als Mahnmal verbliebenen Ruine.

"Es waren Katholiken in der Kathedrale beim Gottesdienst, als die Bombe fiel", sagte Professorin Maryann Cusimano Love von der Catholic University of America gegenüber CNA im Jahr 2015.

Heute steht auf dem Gelände der zerstörten Kathedrale von Nagasaki der 1959 fertiggestellte neue Dom.

Nagasaki ist seit der Ankunft des heiligen Franz Xaver im 16. Jahrhundert ein Zentrum des Katholizismus in Japan. Der Glaube wurde In ganz Japan jahrhundertelang unterdrückt, Christen brutal verfolgt und umgebracht. Dennoch überlebte der Katholizismus. Als 1895 wieder Religionsfreiheit gewährt wurde, begannen die mehrheitlich katholisch gebliebenen Einwohner von Urakami mit dem Dombau.

Diese Urakami-Kathedrale sollte nur 20 Jahre nach ihrer Fertigstellung im Jahr 1925 von den amerikanischen Bombenangriffen vernichtet werden: Beim ersten – und bislang einzigen – kriegerischen Einsatz von Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 starben rund 100.000 Menschen sofort, die meisten davon Zivilisten. An den Folgeschäden starben mindestens 130.000 weitere Personen.

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