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Erzbistum Freiburg: Verdächtigter Priester meldet sich zu Wort

Priester (Referenzbild)

Der katholische Priester, der gestern vom Erzbistum Freiburg wegen Missbrauchsverdacht vorerst beurlaubt wurde, hat sich am 24. Juli zu Wort gemeldet und Stellung zum Vorwurf des sexuellen Missbrauchs bezogen. Wie aus dem aktuellen Newsletter der Katholischen Pfarrgemeinde St. Peter und Paul Bühl-Kernstadt hervorgeht, handelt es sich bei dem Beschuldigten um den dort bislang tätigen Pfarrer.

Im Newsletter, der auch auf der Homepage der Pfarrei veröffentlicht wurde, wendet sich der Geistliche direkt an die Gemeinde. Wie CNA Deutsch berichtete, überprüfen derzeit externe Missbrauchsbeauftragte der Erzdiözese alle Vorwürfe.

Der Pfarrer bestätigt im nun öffentlichen Schreiben an die Pfarrei, dass "in den vergangenen Tagen" beim Ordinariat in Freiburg "von einer Person Vorwürfe einer sexuellen Grenzverletzung" während seiner Zeit als Internatsseelsorger zu Beginn der 1990-er Jahre erhoben wurden.

Weil es in solchen Fällen von der deutschen Bischofskonferenz (DBK) "aus gutem Grund klare, alternativlose Handlungsanweisungen zum Schutz der Opfer" gebe (lesen Sie hier alle Hintergründe zur Vorgehensweise der Bischofskonferenz bei Missbrauchsverdacht), habe er dem Freiburger Erzbischof Stephan Burger "den Verzicht der Pfarreien Peter und Paul und St. Maria angeboten und um Beurlaubung bis zur vollständigen juristischen Aufklärung der Vorwürfe gebeten", so der Seelsorger wörtlich. 

"Dieser Schritt ist für mich konsequent, wenn damit auch keinerlei Schuldanerkennung verbunden ist."

Beschuldigter Pfarrer: Grundsätzliche Zweifel am Priesterdienst?

Der beurlaubte Pfarrer erklärt weiter, dass mit dem Verzicht auf die Pfarrei "bei aller Traurigkeit auch Erleichterung" in ihm aufkomme. Er schreibt, er wäre in absehbarer Zeit in Bühl "so oder so" an seine "körperlichen und psychischen Grenzen" gekommen. Als Grund gab er dafür die "Coronazeit mit Quarantäne" an, sowie die "immer neuen Herausforderungen. 

Zudem habe ihm sein gebrochenes Bein und "die neue Aufgabe mit der Pfarrei St. Maria" Kraft gekostet, sodass er "unterbewusst wohl auch Angst vor der Zukunft" gehabt habe.

"Ohne die jetzige Situation hätte ich das nie eingestanden, aber ich glaube inzwischen, dass es für mich und meine Gesundheit das Beste, vielleicht der einzige Weg ist, von Bühl wegzugehen. Ich verlasse die Pfarrgemeinde wegen der Missbrauchsvorwürfe, aber es wäre vielleicht so auch nicht mehr lange weitergegangen."

Auch Domkapitular Michael Hauser, der als Leiter der Hauptabteilung 2 im Erzbistum Freiburg für das Pastorale Personal verantwortlich ist, wird auf der Homepage der Pfarrei zitiert:

"Sehr geehrte Mitglieder der Gemeinden St. Peter und Paul und St. Maria, mit Bedauern muss ich Ihnen mitteilen, dass das Erzbischöfliche Ordinariat Herrn Pfarrer (...) mit sofortiger Wirkung die Ausübung priesterlicher Dienste untersagt hat. 

Hintergrund dieser Anordnung ist eine laufende Untersuchung von Vorwürfen aus den 90er Jahren gegen ihn, bis zu deren Abschluss nach Maßgabe der Ordnung der DBK ein Einsatz in der Seelsorge nicht möglich ist. Der Leitung der Erzdiözese ist bewusst, dass diese schnelle Reaktion mit der dadurch vor Ort entstehenden Vakanz Ihre Gemeinde vor eine schwere Situation stellt. Eine Alternative zu diesem Vorgehen gibt es leider nicht."

Der Pfarrer habe Erzbischof Stephan Burger um eine Entpflichtung vom priesterlichen Dienst gebeten, bis die Vorwürfe geklärt sind. "Auf das Amt des Gemeindepfarrers hat er verzichtet. Bis zum Abschluss der Untersuchungen gilt die Unschuldsvermutung", so Hauser. 

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(Die Geschichte geht unten weiter)

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