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Nach Angriff auf Kirchenlehre: Erzbistum Köln schaltet Homepage der Hochschulgemeinde ab

Der Kölner Dom.

Das Erzbistum Köln hat die Homepage der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Köln abgeschaltet. Grund dafür ist nicht zuletzt ein Positionspapier der KHG, das 15 Punkte umfasst und überlieferte Lehre der Katholischen Kirche scharf angreift. Schon in der Vergangenheit hatten Vertreter der Studentengemeinde das Lehramt und auch die Amtsträger der Kirche kritisiert.

Der Kölner Stadtanzeiger (KSTA) bewertet den Schritt als eine "spektakuläre Strafaktion" und berichtet, dass das Positionspapier eine "zunehmende Distanz Studierender zur Kirche und ihren Positionen bis hin zu 'aggressiver Ablehnung'" beklage. Das Papier bezeichne zudem das Auftreten kirchlicher Amtsträger als "unerträglich" und "rückständig" und fordere neben der Weihe von Frauen zu katholischen Priestern auch "Änderungen" der katholischen Sexualmoral. Wörtlich heißt es dort:

"Zu groß ist für viele der Abstand zwischen eigenen Überzeugungen und Lebensführungen zu den Lehren der katholischen Kirche, wenn es um Zölibat, die strukturelle (sic) Benachteiligung der Frau, die Einstellung zur Homosexualität und vieles mehr geht."

Das Erzbistum Köln hatte mitgeteilt, dass die KHG-Homepage vom Netz genommen werde, weil sich die dortigen Verantwortlichen nicht an die am 3. November getroffene Vereinbarung gehalten hätten, "Veränderungen" vorzunehmen. Im Laufe des heutigen Donnerstags soll die Seite jedoch wieder erreichbar sein. Auch wenn man grundsätzlich an kritischen Auseinandersetzungen interessiert sei, auf Basis eines solchen Positionspapiers sei dies jedoch nicht möglich.

(Das Papier wurde zwischenzeitlich offenbar auf der Homepage der TH Köln veröffentlicht.)

Medienberichten zufolge wurde das Papier erstmals im Semesterprogramm zum Wintersemester 2019/20 abgedruckt. Daraufhin hatte das Erzbistum weitere Abdrucke per Dienstanweisung untersagt. Die "KHG" versuchte dieses Verbot jedoch zu umgehen – und verbreitete seine Thesen weiterhin über die vom Erzbistum finanzierte und betriebene Internetseite. Dadurch sehe das Erzbistum die "vertrauensvolle Basis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern" als "gefährdet", so die Diözese.

Evangelische Unterstützung

Durch die Missachtung der Dienstanweisung könnte es für die Verantwortlichen der Studenten-Gemeinde auch weitere arbeitsrechtliche Konsequenzen geben, hieß es. Dem verantwortlichen Hochschulpfarrer Klaus Thranberend wurde vom Bistum vorübergehend "aufgrund der derzeitigen belasteten Arbeitssituation" die Leitungsfunktion entzogen und kommissarisch an einen Mitarbeiter des Generalvikariats übertragen.

Unterstützung erfährt die Kölner KHG unterdessen von der "Evangelischen Studierenden Gemeinde" in Köln. "In guter ökumenischer Verbundenheit" sei man "gemeinsam auf dem Weg", um "glaubwürdig und in Auseinandersetzung mit den Fragen der Zeit, Kirche an der Hochschule zu leben". Deshalb unterstütze man den Widerstand der KHG gegen die "katholische Amtskirche".

Letztes Update 22.11. um 18.07 Uhr mit Link zum "Positionspapier der KHG Köln" auf der Seite der TH.

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(Die Geschichte geht unten weiter)

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