Immer wieder bekennen sich Protagonisten des deutschen „Synodalen Weges“ – etwa Bischof Dr. Georg Bätzing oder Vertreter des ZdK – zu „der Wissenschaft“, verbunden mit einer Berufung auf die sogenannten „Humanwissenschaften“ und nebulöse Begriffsfiguren wie „Pastoralmacht“.

In einem neuen Beitrag auf „katholisch.de“, dem Portal in Trägerschaft der deutschen Bischöfe, in dem vieles auftritt, was den Deutschkatholizismus bewegt oder bewegen soll, wird der jüngst heiliggesprochene Charles de Foucauld zu einer Art Patron stilisiert. Er kann aber nichts dafür. Schauen Sie bitte genau hin: „Katholiken halten sich deshalb oft einfach nicht mehr an die Vorgaben des Lehramts, sei es im Hinblick auf Sex vor der Ehe, Verhütung oder Homosexualität. Das ist für die Kirche ein Problem. Denn sie übt etwas aus, das der Mönch Charles de Foucault [sic] als "Pastoralmacht" bezeichnet: Die Hirten wollen ihre Schäfchen durch jeden Bereich des Lebens führen, ihre Lehre umfasst alle Aspekte des Lebens. Jede neue wissenschaftliche Erkenntnis oder auch neues Gesellschaftskonzept stellt dieses Gedankengebäude der Kirche infrage, bedeutet also einen Machtverlust. Die Angst vor einem Machtverlust kann die Beharrungskräfte des Lehramts im Hinblick auf Fragen der Sexualität erklären: Auf vielen anderen Feldern hat die Kirche ihre Interpretationsmacht bereits eingebüßt.“

Nicht nur Katholiken wissen nur zu gut: Die Differenz zwischen Heiligen wie Charles de Foucauld und dem französischen Soziologen Michel Foucault könnte kaum größer sein. Auch rein wissenschaftlich betrachtet: Die beiden verbindet ganz sicher nichts, aber sie werden doch hier verwechselt. Dass Charles de Foucauld zum Urheber diffuser Begriffe wie „Pastoralmacht“ erhoben wird, ist bemerkenswert und bezeichnet. Der heilige Charles de Foucault hätte aber sicher für den Soziologen Michel Foucault gebetet. 

Eine Erkenntnis des Tübinger Pastoraltheologen Michael Schüßler wird zudem noch reflektiert: „Menschen fänden in den Vorgaben der Kirche keine Erlösung mehr, so Schüßler.“ Erinnern Sie sich daran, dass „Vorgaben der Kirche“ – welcher Art auch immer – je Erlösung versprachen oder garantierten? Ich nicht. Erinnert sei darum nur an den Beginn der Instruktion „Redemptionis sacramentum“: „Das Sakrament der Erlösung wird von der Mutter Kirche in der heiligsten Eucharistie mit festem Glauben anerkannt, freudig angenommen, gefeiert und anbetend verehrt. Dabei verkündet die Kirche den Tod Jesu Christi und preist seine Auferstehung, bis er kommt in Herrlichkeit.“

Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht unbedingt die der Redaktion von CNA Deutsch.  

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