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An Gottes Segen ist alles gelegen

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Immer wieder werden uns Wünsche und Vorstellungen eindringlich bewusst gemacht und auch vorgetragen, die nicht neu sind, aber im Raum der Kirche und mehr noch in den Medien auf große Resonanz stoßen.

Im Bistum Hildesheim wird von der Übergabe der „Hildesheimer Erklärung“, in der ein „Segen für alle“ gefordert wird, an Bischof Dr. Heiner Wilmer berichtet. Er wird mit folgenden Worten zitiert: „Der wertschätzende Umgang mit homosexuellen Menschen in der Kirche ist völlig zu Recht ein wichtiges Thema des Synodalen Wegs der katholischen Kirche in Deutschland. Es ist wichtig, dass die Debatte darüber geführt wird, wie wir homosexuellen Paaren liturgisch und pastoral in einer guten Weise begegnen. Es geht darum, die heutigen Lebenswirklichkeiten von gleichgeschlechtlichen Gemeinschaften zu würdigen, ohne damit das Sakrament der Ehe zwischen Mann und Frau in Frage zu stellen.“ Kardinal Luis Ladaria hat das für die Glaubenskongregation und damit für die römisch-katholische Kirche auf der ganzen Welt – mit Billigung von Papst Franziskus –  am 22. Februar 2021 anders nuanciert formuliert: „Die christliche Gemeinschaft und die geistlichen Hirten sind aufgerufen, Menschen mit homosexuellen Neigungen mit Respekt und Takt aufzunehmen; sie werden im Einklang mit der kirchlichen Lehre die am besten geeigneten Wege zu finden wissen, um ihnen das Evangelium in seiner Fülle zu verkünden. Diese Personen mögen gleichzeitig die aufrichtige Nähe der Kirche anerkennen – die für sie betet, sie begleitet, mit ihnen den Weg des christlichen Glaubens teilt – und ihre Lehren mit aufrichtiger Bereitwilligkeit annehmen. Die Antwort auf das vorgelegte Dubium schließt nicht aus, dass Segnungen einzelnen Personen mit homosexueller Neigung gespendet werden, die den Willen bekunden, in Treue zu den geoffenbarten Plänen Gottes zu leben, wie sie in der kirchlichen Lehre vorgelegt werden; sie erklärt jedoch jede Segnungsform für unzulässig, die dazu neigt, ihre Verbindungen anzuerkennen. In diesem Fall würde die Segnung nämlich die Absicht zum Ausdruck bringen, nicht bestimmte Einzelpersonen dem Schutz und der Hilfe Gottes im oben genannten Sinne anzuvertrauen, sondern einen Entschluss und eine Lebenspraxis zu billigen und zu fördern, die nicht als objektiv auf die geoffenbarten Pläne Gottes hingeordnet anerkannt werden können.“

Es ist gut, dass Bischof Dr. Wilmer für einen „wertschätzenden Umgang mit Homosexuellen“ wirbt, persönlich dafür einsteht und dialogbereit ist. Wertschätzung ist wichtig. Ich würde mir aber wünschen, dass in der deutschen Kirchenprovinz die Wertschätzung für die Lehre der Kirche aller Zeiten und Orte neu eingeübt wird. Zugleich wünsche ich mir, dass geistlich wie theologisch bedacht wird, was wir eigentlich alle wissen oder wissen könnten: Nicht an unseren Wünschen und Absichten, sondern an Gottes Segen ist alles gelegen.Wissen wir eigentlich, was das heißt? Denken wir überhaupt darüber nach? Im Rahmen einer der „Hildesheimer Erklärung“ verwandten Aktion mit dem Titel „#liebegewinnt“ äußert sich das ZdK-Mitglied Birgit Mock,  die gemeinsam mit Bischof Dr. Helmut Dieser den Vorsitz in dem Forum „Leben in gelingenden Beziehungen“ innehat: „In unserem Forum verstehen wir Sexualität als positive Kraft. Und das wollen wir in der kirchlichen Lehre verankern. Die Mehrheit in unserem Synodalforum will Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland offiziell ermöglichen. Wir sind mitten in der Ausarbeitung. Stoppschilder aus Rom helfen da nicht weiter. Im Gegenteil: Wir brauchen eine redliche theologische Auseinandersetzung. Wir müssen – endlich – als Kirche anerkennen, dass Sexualität zum Leben dazugehört. Und das nicht nur in der Ehe als Mann und Frau, sondern in allen treuen, würdevollen und respektvollen Liebesbeziehungen. Alles andere ist nicht mehr zeitgemäß. Und entspricht auch nicht unserem Gottesbild. Wir dürfen doch darauf vertrauen, dass Gott uns so liebt wie wir geschaffen sind. Und dass er in Liebesbeziehungen längst „da“ ist.“ 

Ein Diskurs scheint gar nicht mehr nötig zu sein, wenn das theologisch-kirchliche Deutschland sich hier in globaler Absicht zu Wort meldet. Wer nun denkt, dass eine „redliche theologische Auseinandersetzung“ noch nicht stattgefunden hat, sei an die grundlegenden, theologisch reichhaltigen und substanziell wertvollen Katechesen verwiesen, die der heilige Johannes Paul II. zur „Theologie des Leibes“ vorgetragen hat. Wollen sich Katholiken in Deutschland heute wirklich anmaßen, die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche in Rom zu korrigieren und zu belehren? Kardinal Walter Kasper hat neulich berechtigterweise vor nationalkirchlichen Alleingängen und deutschen Sonderwegen in einem lesenswerten Interview gewarnt. 

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Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht unbedingt die der Redaktion von CNA Deutsch.  

 

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