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Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen: Deutsche Bischöfe üben vorsichtige Kritik

Bischof Georg Bätzing bei der Abschluss-Pressekonferenz der Frühjahrs-Vollversammlung der deutschen Bischofskonferenz

Die deutschen Bischöfe haben in ihrem Pressebericht zum Abschluss der Frühjahrs-Vollversammlung am Donnerstag die Pläne der Bundesregierung, das Werbeverbot für Abtreibungen aufzuheben, vorsichtig kritisiert.

"Grundsätzlich ist zu begrüßen, dass die Bundesregierung das Werbeverbot nicht – wie ursprünglich vorgeschlagen – ersatzlos streichen will, sondern durchaus einen Regelungsbedarf für ein spezifisches Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche sieht", so der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz (DBK), Georg Bätzing, in Vierzehnheiligen.

Man werde den Vorschlag der Bundesregierung vom Mittwoch genauer prüfen: "Wir haben weiterhin die Sorge, dass das Schutzniveau zulasten des grundgesetzlich gebotenen Lebensschutzes zu sehr abgesenkt wird."

"Eine schwangere Frau in einer Konfliktsituation ist auf seriöse, verlässliche und neutrale Informationen angewiesen", betonte der DBK-Vorsitzende. "Zudem darf ein Schwangerschaftsabbruch im Hinblick auf den gebotenen Lebensschutz – so auch das Bundesverfassungsgericht – nicht als ein alltäglicher, 'der Normalität entsprechender Vorgang' erscheinen. Der nun vorgelegte Gesetzentwurf muss sich auch daran messen lassen."

Laut DBK-Pressebericht habe man sich in den Tagen der Vollversammlung intensiv mit dem Synodalen Weg beschäftigt. Details zu den unterschiedlichen Positionierungen der einzelnen Bischöfe wurden nicht mitgeteilt. Man habe über Fragen diskutiert wie "Wie gewinnt die Kirche Menschen für das Priestertum?", "Förderung der Rolle der Frau in der Kirche: Maximalforderungen oder kleine Schritte?", "Zugang von Frauen zum Diakonat. Unterstützen? Fordern? Wie einbringen?", "Was unterscheidet das Ehesakrament von einer Segensfeier?" sowie "Ist eine Kirche, die sich verändert, noch 'meine Kirche'?"

Im Pressebericht ging Bischof Georg Bätzing außerdem auf die Reform des kirchlichen Arbeitsrechts ein – eine Forderung gerade von Homosexuellen und wiederverheirateten Geschiedenen im kirchlichen Dienst – und auf die Aufklärung und Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs.

In einem separaten Anhang zum Pressebericht veröffentlichte die DBK eine Erklärung zum Ukraine-Krieg mit dem Titel "Der Aggression widerstehen, den Frieden gewinnen, die Opfer unterstützen".

"Die Begründungen, die von der russischen Regierung zur Rechtfertigung vorgetragen werden, vermögen allesamt auch dann nicht zu überzeugen, wenn man bereit ist, russische Sicherheitsbedürfnisse prinzipiell anzuerkennen", hielten die Bischöfe darin fest. Gleichzeitig warnten sie vor einer "Spirale" aus "Gewalt und Gegengewalt". Der "Horizont des Friedens" müsse "auch in Zeiten des Krieges geöffnet bleiben. Auch der Gegner bleibt immer Mensch!"

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