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Kardinal Müller: Der Kurienreform "fehlt die einheitliche Grundidee"

Kardinal Müller bei einer Konferenz im Vatikan, im November 2017.

Kardinal Gerhard Müller hat die Kurienreform von Papst Franziskus scharf kritisiert: "Dem Ganzen fehlt die einheitliche Grundidee, aus der sich die einzelnen Elemente organisch zusammenfügen." Deutliche Worte fand der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation und Bischof von Regensburg in einem Interview, das am Mittwochmorgen von CNA Deutsch veröffentlicht wurde, auch zum "Synodalen Weg".

"Viele Köche verderben den Brei", so Müller zur Kurienreform, die seit fast zwei Monaten in Kraft ist. "Die Neunergruppe von Kardinälen, die dieses Dokument erarbeiten sollte, war zu heterogen zusammengesetzt. Auch fehlten wirklich kompetente Vertreter der dogmatischen Theologie, die den Sinn des Kardinalskollegiums als Medium der Repräsentantion der römischen Kirche und denjenigen der Kurie als eines kirchlichen Organs aus der Ekklesiologie von Lumen gentium hätten erarbeiten können."

"Völlig daneben ist die Idee, die Kurie sei ein Modell für die Diözesen oder gar die Weltkirche", kritisierte Müller. "Die Kardinäle der römischen Kurie mit ihren Mitarbeitern sind nur dazu da, den Papst in seinem besonderen Dienst für die Einheit der Kirche im Glauben und der Gemeinschaft der Bischöfe und aller Gläubigen zu unterstützen."

Man rede "viel von Synodalität und hüllt dies in eine biblisch-spirituelle Sprache von Dienen, Zusammengehen etc. ein. Was aber herausgekommen ist, ist eine Kurie, die ganz zugeschnitten ist auf die Person des Papstes und seine persönlichen Vorstellungen auch zu nicht glaubensrelevanten Themen, so dass die Wahl des nächsten Papstes mehr von den Zwängen dieser Kurienneuordnung als von dem Willen Jesu zum Petrus-Dienst bestimmt wird."

Zur stärkeren Einbeziehung von Laien sagte Müller: "Wenn durch Taufe und Firmung ein Mensch in ein personales Verhältnis zu Gott kommt und Glied am Leib Christi, der Kirche, wird, kann niemand beanspruchen, die Rolle der Laien in der Kirche zu stärken oder aufzuwerten."

Niemand sei Christ "aus Gnaden von Papst und Bischöfen, die irgendwelche kirchlichen Berufe und Ehrenstellungen zuweisen. Wenn es hauptamtliche Dienste von Laien in der Kirche gibt, dann aufgrund ihrer sakramentalen Kirchengliedschaft und konkret wegen ihrer Fachkompetenz, wie in der Pastoral, im Schuldienst oder der Caritas/Diakonie etc."

"Synodaler Weg"

Beim "Synodalen Weg", erklärte der Kardinal in demselben Interview, werde das Thema sexueller Missbrauch als als "Begründung nur vorgeschoben". Vielmehr stünden die im Rahmen des "Synodalen Wegs" behandelten Fragen "in keinem Zusammenhang mit der Prävention gegen Sexualdelikte".

Der "Synodale Weg" sei "kirchenrechtlich nicht legitimiert", betonte Müller. Er versuche, "das von Jesus Christus vorgegebene göttliche Recht außer Kraft zu setzen, um eine andere Kirche zu etablieren – eine Kirche, die sich modern gibt und den mainstream, der gerade herrscht, zur eigentlichen Grundlage ihrer eigenen Vorstellungen von Kirche erhebt. Diese Vorstellung spiegelt aber exakt das Gegenteil von Kirche wider und ist deshalb nicht mit den theologischen Grundlagen der Kirche vereinbar."

Hier geht es zum vollständigen Interview, geführt von Lothar C. Rilinger.

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(Die Geschichte geht unten weiter)

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