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Traditionis Custodes: Vatikan legt erneut nach zur Feier der "alten Messe"

Eine Feier der traditionellen lateinischen Messe (TLM)

Der Vatikan will offenbar sein Vorgehen gegen die Feier der "alten Messe" weiter verschärfen und dies in Rom zudem zentral steuern und überwachen: Nach neuen Aussagen von Kardinal Arthur Roche — dem Präfekt des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung — können "Ausnahmen" von zwei Vorschriften im päpstlichen Schreiben Traditionis custodes nicht vom Diözesanbischof gewährt werden. Stattdessen will der Vatikan Genehmigungen zentral prüfen und dann entweder von Rom aus genehmigen oder ablehnen.

Damit würden weltweit Bischöfe in ihren eigenen Bistümern von dieser Entscheidung entbunden, und Priester von der Gunst des zuständigen Dikasteriums in Rom abhängig gemacht, wenn sie die Messe in der überlieferten Form feiern wollen. 

Offiziell heißt es dazu in einem Reskript — einer Form der offiziellen Klarstellung als Antwort auf eine Frage oder Bitte — am 21. Februar aus Rom: Papst Franziskus habe persönlich bestätigt, dass eine Dispens zur Nutzung oder Errichtung einer Pfarrkirche für die Feier der traditionellen lateinischen Messe in einer Diözese "in besonderer Weise dem Apostolischen Stuhl vorbehalten" sei.

Die Erlaubnis für einen nach Juli 2021 geweihten Priester, die traditionelle lateinische Messe zu feiern, kann ebenfalls nur vom Vatikan erteilt werden, heißt es in dem Dokument.

Das Reskript besagt weiter, dass Kardinal Roches Stelle, das Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, die Autorität des Heiligen Stuhls ausübe, diese beiden Vorschriften aufrechtzuerhalten oder davon abzusehen.

Mit anderen Worten, so Kritiker: Das Amt in Rom entscheidet darüber, ob ein Priester überhaupt die "alte Messe" feiern darf, und ob ein Bischof Gläubigen erlauben kann, eine Pfarrkirche zur Feier der Messe zur Verfügung zu stellen.

"Sollte ein Diözesanbischof in den beiden oben genannten Fällen Dispensen erteilt haben, ist er verpflichtet, das Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung zu informieren, das die einzelnen Fälle bewerten wird", schreibt Kardinal Roche dazu wörtlich.

Gerüchte über neue, weitere Einschränkungen zu Lasten von Katholiken, die sich zur Feier der traditionellen lateinische Messe hingezogen fühlen, kursieren seit Wochen in Rom.

Papst Franziskus hatte im Juli 2021 das umstrittene Motu proprio veröffentlicht, das die Feier der traditionellen lateinischen Messe neu als eigenen Ritus bewertete, mit ideologischen Vorwürfen in Verbindung brachte, und in der Feier einschränkte.

Wenige Monate später, im Dezember 2021 legte Papst Franziskus nach: Der Vatikan veröffentlichte eine "Erläuterung" und "responsa ad dubia" ("Antworten auf Zweifel"), die Fragen zu Traditionis custodes beantworteten — und die Feier der "alten Messe" weiter einschränkten.

Übersetzt, überarbeitet und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur. 

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