Frankfurt, 09 März, 2023 / 2:30 PM
Bei der Pressekonferenz zum Auftakt der fünften und letzten Synodalversammlung haben die Mitglieder des Präsidiums des Synodalen Wegs betont, es gehe darum, die Kirche für die Zukunft aufzustellen. „Wir wollen diese Kirche zukunftsfähig machen“, sagte Irme Stetter-Karp, die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).
Gleichzeitig übte das ZdK, das gemeinsam mit der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) den Synodalen Weg verantwortet, bereits Druck aus auf die Bischöfe. „Wenn Texte nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit der Bischöfe finden sollten, werden wir klar und deutlich die Verantwortung benennen“, so Thomas Söding, der ZdK-Vizepräsident.
Im September 2022 war ein Text an der Sperrminorität der Bischöfe gescheitert. Seither wurden alle Abstimmungen namentlich durchgeführt.
Zukunftsfähigkeit
Wie Stetter-Karp sprach auch Bischof Georg Bätzing, der DBK-Vorsitzende, vom Synodalen Weg als einem Weg in die Zukunft: „Durch den Mut von Papst Franziskus ist mittlerweile die ganze katholische Kirche weltweit auf einen synodalen Weg gerufen. Das begrüße ich ausdrücklich, denn es ist eine Zukunftsfrage, wie künftig in einer Kirche der so verschiedenen Kulturen und Erfahrungen und gesellschaftlichen Kontexte Entscheidungen in größerer Gemeinsamkeit vorbereitet und getragen werden können. Eine synodale Kirche – das ist eine zukunftsfähige Kirche.“
Bischof Franz-Josef Bode, der stellvertretende DBK-Vorsitzende, betonte: „Wir wollen diese Kirche zukunftsfähig machen zusammen mit Frauen und Männern in allen Diensten, Ämtern und Ebenen. Und dabei geht es zuerst um den Menschen und seinen persönlichen Glauben, und dann erst um die Kirche, erst recht als Institution. Ich sehe die Erfahrung der letzten Jahre mit ihren Höhen und Tiefen als einen großen Fortschritt in der Synodalität an.“
„Wir wollen die Kirche zukunftsfähig machen“, betonte nachdrücklich auch Söding. „Der Synodale Weg der katholischen Kirche ist der Weg in die Zukunft.“
Druck auf Bischöfe
Bischof Bätzing übte bei der Pressekonferenz Kritik an einigen seiner Amtsbrüder. „Mit großem Respekt sehe ich die vielen, die auf Bitten von uns Bischöfen an diesem Projekt mitarbeiten, seit mehr als drei Jahren, mit enormer Energie, mit Einsatz und Dynamik, mit Bereitschaft zu Verständigung und Kompromiss oft bis zum äußersten“, begann der Bischof von Limburg, um dann zu ergänzen: „Diese Energie haben wir Bischöfe als Initiatoren des Synodalen Weges in der Gesamtheit nicht immer aufgebracht.“
Für das ZdK sagte Söding, dass man nicht nur „klar und deutlich die Verantwortung benennen“ werde, falls ein Text an einer Sperrminorität der Bischöfe scheitert. Vielmehr forderte er „ein Lehramt der Bischöfe, das sich nicht zu schade ist, auch zu lernen“. Die Kirche müsse sich erneuern, indem sie sich zunächst „an der Heiligen Schrift“ orientiere. Zudem müsse sie „die Tradition lebendig fortschreiben“ sowie „die Zeichen der Zeit deuten und den Glaubenssinn des Gottesvolkes erkennen“. Dazu brauche es „gute Theologie“.
Mögliche Änderungsanträge von Bischöfen zu bestimmten Texten, die nun zur Debatte stehen, werde man sich genau anschauen, erklärte unterdessen Stetter-Karp: „Welche Motive liegen dahinter? Geht es darum, weich gewaschene Papiere noch mal green zu waschen und noch mal mehr zu mildern bis fast nichts übrig bleibt? Oder geht es um den Versuch, innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz im guten Willen doch eine Zweidrittelmehrheit zu erreichen?“
In diesem Zusammenhang verwies die ZdK-Präsidentin auf Probeabstimmungen unter den deutschen Bischöfen bei deren Frühjahrs-Vollversammlung in Dresden in der vergangenen Woche. Dabei habe es eine große Zahl von Enthaltungen gegeben. Sie erwarte stattdessen „von jeder Führungskraft, egal wo, auch in der katholischen Kirche“, dass sie „transparent und redlich in der Kommunikation zu den eigenen Überzeugungen steht, also sie sichtbar macht, mit offenem Visier“.
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