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Missbrauch und Vertuschung: Neue Vorwürfe gegen Jesuiten in Bolivien

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Der Skandal um Vorwürfe massiver sexueller Gewalt durch Jesuiten in Bolivien weitet sich aus: Zusätzlich zu den Vorwürfen gegen eine ganze Reihe von Ordensmännern wird nun gegen sechs weitere ermittelt, darunter den derzeitigen Provinzoberen, wegen Vertuschung.

In einer Stellungnahme gegenüber ACI Prensa, dem spanischsprachigen Nachrichtenpartner von CNA Deutsch, sagte Gabriel Chávez, externer Kommunikationsberater der Jesuiten in Bolivien, dass der Orden seit Ende Mai Kenntnis von Missbrauchsvorwürfen gegen vier verstorbene Jesuiten habe: Alfonso Pedrajas Moreno, Alejandro Mestre Descals, Luis María Roma Padrosa und Jorge Vila Despujol.

Drei der angeblichen Missbrauchstäter aus den Reihen des Jesuitenordens in Bolivien. (EWTN News)

Der aktuelle Umgang des Jesuitenordens mit den Vorwürfen wirft jedoch Fragen auf: Einem Artikel der Tageszeitung La Razón vom 5. Juni zufolge sind jedoch vier weitere Ordensleute beschuldigt worden, sexuelle Gewalt gegen Kinder verübt zu haben: Die Patres Antonio "Tuco" Gausset, Francisco "Pifa" Pifarré, Carlos "Vicu" Villamil und Francesco "Chesco" Peris.

Die Geistlichen sind alle Patres der Gesellschaft Jesu.

Außerdem soll gegen sechs Jesuiten "wegen angeblicher Vertuschung von Missbrauchsfällen" ermittelt werden, darunter der derzeitige Obere in Bolivien, Pater Bernardo Mercado, sowie die Patres Oswaldo Chirveches, Marco Recolons, Ignacio Suñol, Ramon Alaix und Arturo Moscoso.

Ob diese Ordensmänner zu der Gruppe von acht ehemaligen Provinzoberen gehören, die Anfang Mai im Zuge der ordensinternen Ermittlungen suspendiert wurden, ist noch unklar.

Am 31. Mai erschienen Pater Mercado, ein Jesuitenprovinzial, und sein Ordensbruder Chirveches, ein ehemaliger Provinzial, vor der Staatsanwaltschaft von La Paz im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen sie wegen angeblicher Vertuschung.

Laut der Tageszeitung Página Siete betonte Mercado am Ende seiner Aussage, dass er sich verpflichtet habe, "die Gesellschaft Jesu mit allen notwendigen Mitteln bei der Aufklärung dieser Fälle zu unterstützen, die ans Licht gekommen sind und die der bolivianischen Gesellschaft so viel Schmerz zugefügt haben und noch immer zufügen".

ACI Prensa hat sich mit der Anwältin der Jesuiten in La Paz, Audalia Zurita, in Verbindung gesetzt, um mehr über die Vorwürfe gegen die Ordensmänner zu erfahren und darüber, wie die Gemeinschaft die Ermittlungen tatsächlich unterstützt.

Unklar ist auch, ob und wie Papst Franziskus, der ebenfalls Jesuit ist, mit den Fällen befasst ist, die seinen Orden schwer belasten, nach dem weiter nicht geklärten Skandal und Vorwürfen gegen Pater Marko Rupnik SJ.

Staatsanwalt übt Kritik an Jesuitenorden

Der bolivianische Generalstaatsanwalt Juan Lanchipa Ponce berichtete am 11. Mai, dass bei der Staatsanwaltschaft acht Anzeigen wegen Missbrauchs in den Departements La Paz, Cochabamba, Tarija und Santa Cruz eingegangen sind. Die Beschuldigten sind mehrere verstorbene und einige lebende Priester.

Er berichtete auch, dass diese Fälle von einer Kommission von Staatsanwälten untersucht werden.

"Wir sind besorgt über die Nachlässigkeit der katholischen Organisation, die die Fakten nicht rechtzeitig anprangert und keine Deckung oder eine Art Schutz für all diese abartigen Handlungen bietet, die in unserem Land stattgefunden haben", betonte der Generalstaatsanwalt.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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"Es ist Jahrzehnte her, dass die Übergriffe auf unsere Minderjährigen, Kinder und Jugendlichen stattgefunden haben und der notwendige Schutz nicht gewährt wurde, geschweige denn, dass die Anklagen öffentlich gemacht wurden", fügte er hinzu.

 

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur. 

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