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Bischof Oster kontrastiert deutschen Synodalen Weg und Weltsynode

Bischof Stefan Oster SDB

Der Passauer Bischof Stefan Oster SDB hat erklärt, von seienr Berufung zur Teilnahme an der Weltsynode zur Synodalität durch Papst Franziskus „überrascht“ gewesen zu sein. Er habe „nichts geahnt und nichts davon gewusst“, sagte Oster im Gespräch mit Radio Horeb am Dienstag.

Oster grenzte den deutschen Synodalen Weg vom mehrjährigen weltweiten synodalen Prozess ab, der noch bis Herbst 2024 andauern soll. In Deutschland habe man „einen starken Fokus auf inhaltliche Veränderungen“, da die MHG-Studie zum Thema Missbrauch in der Kirche „uns systemische Ursachen ins Stammbuch geschrieben“ habe.

„Viele Menschen in unserem Land“ seien überzeugt, dass „auch inhaltliche Fragen als Teil des Systemischen“ zu gelten hätten, „also zum Beispiel eben die Sexualmoral, wie sie von der Kirche formuliert worden ist, als einen möglichen systemischen Faktor“ sehen, „oder auch die Frage nach der Beteiligung von Frauen“.

„Das sind schon gewichtige Fragen, die man auch mit einigem Recht stellen kann“, räumte Oster ein. Aber: „Meines Erachtens gibt es hintergründig schon damit auch massive Anfragen an das, was uns als Kirche grundsätzlich auszeichnet, nämlich die Sakramentalität, also dass die Kirche als Ganze sakramentalen Charakter hat, dass die Kirche ein Ineinander ist aus göttlicher und irdischer Wirklichkeit“.

„Der weltsynodale Weg hat im Gegensatz dazu eben die drei großen Themen: Gemeinschaft, Partizipation, Mission“, erläuterte Oster. „Und da steht ganz stark die Frage im Vordergrund: Wie können wir alle miteinander im guten Sinn für morgen Kirche sein? Und die inhaltlichen Fragen, die spielen da eine nachgeordnete Rolle.“

Zwar tauchten die inhaltlichen Fragen im Instrumentum laboris, dem Arbeitsdokument für die Synode im Oktober, durchaus auf, so der Bischof. „Aber nicht im Sinne: ‚Wir verändern jetzt die Lehre‘, sondern beispielsweise: ‚Wie können wir Menschen aus der LGBTQ-Community bessere Teilhabe ermöglichen? Wie können wir helfen, dass sie sich nicht einfach nur ausgeschlossen fühlen?‘“

Mit Blick auf die Entscheidung von Deutscher Bischofskonferenz (DBK) und Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), in mehreren Arbeitsgruppen die Umsetzung der Beschlüsse des Synodalen Wegs vorzubereiten, etwa die Segnung homosexueller Verbindungen gegen die ausdrückliche Erklärung der Glaubenskongregation von 2021, die Kirche habe dazu keine Vollmacht, sagte Oster: „Ich bin gespannt, wie das geht.“

Man habe beim Synodalen Weg immer wieder gesagt, „bestimmte Fragen sind dem Lehramt vorbehalten. Und da geht es auch um das Thema Sexualmoral. Das hat man ausdrücklich auch unter den Vorbehalt des Lehramtes gestellt und hat da auch dahingehend diese Fragen gerichtet: ‚Wir bitten den Heiligen Vater, den Katechismus zu überarbeiten und neu zu formulieren in bestimmten Fragen.‘“

„Deswegen ist die Frage: Können wir einfach da weitergehen, ohne erstens einheitlich unterwegs zu sein, und zweitens, ohne vorher bestimmte Fragen, was die Lehre angeht, geklärt zu haben?“, so das Fazit des Bischofs von Passau gegenüber Radio Horeb, dem bundesweit empfangbaren katholischen Radiosender.

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