Vatikanstadt, 24 Mai, 2024 / 11:30 AM
Erstmals feiert die katholische Kirche den Weltkindertag, ein amerikanischer Bestellerautor übt Kritik an der Päpstlichen Akademie für das Leben, die Ermittlungen gegen einen kanadischen Kardinal werden eingestellt und Papst Franziskus kommt nach Belgien und Luxemburg. Dies alles und mehr im Wochenrückblick.
- Erster katholischer Weltkindertag
- Kardinal von Quebec: Kein Missbrauch
- Auf Bioethik-Konferenz: George Weigel übt Kritik an Päpstlicher Akademie für das Leben
- Papst Franziskus kommt nach Belgien und Luxemburg
- Die Vatikanischen Gärten im Marienmonat Mai
Erster katholischer Weltkindertag
Es ist eine Premiere: Erstmals wird die katholische Kirche am morgigen Samstag und am Sonntag den Weltkindertag feiert. Neben den seit 1986 regelmäßig stattfindenden Weltjugendtagen und dem 2021 ins Leben gerufenen „Welttag der Großeltern und älteren Menschen“ hat Papst Franziskus auch zum ersten Mal den Weltkindertag ausgerufen.
Organisiert wird das Ereignis unter anderem vom Dikasterium für Bildung und Kultur sowie von der katholischen Gemeinschaft von Sant’Egidio. Deren Präsident, Marco Impagliazzo, sagte in einer Pressekonferenz, dass die Fragen und Anliegen der Kinder im Mittelpunkt stehen sollen. „Wir müssen auf die Kinder hören, denn ihre Stimme ist ein überzeugtes und deutliches ‚Nein‘ zu Krieg und Umweltzerstörung“, so Impagliazzo wörtlich.
Papst Franziskus selbst hatte bereits im März eine Botschaft an die Kinder weltweit veröffentlicht. Darin sagte er: „Wenn wir wirklich glücklich sein wollen, müssen wir beten, viel beten, jeden Tag beten, denn das Gebet verbindet uns direkt mit Gott. Das Gebet erfüllt unsere Herzen mit Licht und Wärme; es hilft uns, alles mit Zuversicht und Seelenfrieden zu tun.“
Der Weltkindertag steht unter dem Motto „Siehe, ich mache alles neu“ (Offb 21,5). Geplant ist an diesem Wochenende in Rom unter anderem eine Großveranstaltung im Stadio Olimpico, wo Kinder aus verschiedenen Ländern Zeugnisse vortragen und Musiker auftreten werden.
Den Abschluss bildet die Papstmesse auf dem Petersplatz am Sonntag um 10:30 Uhr.
Erzbischof von Quebec: Kein Missbrauch
Es wird keine weiteren kirchenrechtlichen Schritte gegen Kardinal Gerald Lacroix ISPX geben – das hat der Vatikan diese Woche bekanntgegeben. Lacroix ist Erzbischof von Quebec (Kanada) und wurde im Rahmen einer Sammelklage gegen seine Erzdiözese beschuldigt, vor fast vier Jahrzehnten ein 17-jähriges Mädchen missbraucht zu haben. Der Kardinal hat die Vorwürfe stets bestritten. Der Vatikan wiederum hat nun bekanntgegeben, dass eine Untersuchung keinerlei Hinweise auf Fehlverhalten oder gar Missbrauch ergeben hätten.
Brisant wurde der Fall auch deshalb, weil Kardinal Lacroix Mitglied des Kardinalrats von Papst Franziskus ist. Nähere Infos zu dem Fall finden Sie hier.
Auf Bioethik-Konferenz: George Weigel übt Kritik an Päpstlicher Akademie für das Leben
Am vergangenen Wochenende fand in Rom eine Bioethik-Konferenz statt, bei der unter anderem auch prominente Namen wie Bischof Robert Barron und der Papstbiograf George Weigel aus den USA vertreten waren. Beide konnten zwar nicht persönlich erscheinen, ließen jedoch Videobotschaften übermitteln.
Bei der Konferenz wurden vor allem Fragen aus dem Bereich der Genetik, Biotechnologie und Neurowissenschaften aus katholischer Perspektive behandelt. Gerade aktuelle Streitthemen wie die genetische Veränderung von Embryonen zu „Therapiezwecken“, Pränatal-Diagnostik, Leihmutterschaft, künstliche Befruchtung und auch die Hormonbehandlung bei Minderjährigenzur „Geschlechtsumwandlung“ wurden in den Blick genommen.
Die Konferenz war Jérôme Lejeune gewidmet, einem französischen Arzt und Genetiker, dessen Seligsprechungsprozess seit 2007 läuft. Als überzeugter Abtreibungsgegner war der französische Katholik ein Freund und Mitarbeiter von Papst Johannes Paul II., der ihn Ende der 1980er Jahre zum Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften und zum Berater des Päpstlichen Rates für das Gesundheitspersonal ernannte.
George Weigel sorgte in seiner Videobotschaft für Aufsehen, als er auf der Konferenz den Vorwurf erhob, dass die Päpstliche Akademie für das Leben ihren Gründungspräsidenten Jérôme Lejeune mit einem Buch verraten habe, das von der Enzyklika Evangelium vitae des Papstes abweiche. In dem kritisierten Buch, das unter dem Titel „La Gioia della Vita“ im Februar 2024 erschienen ist, schwäche die Päpstliche Akademie für das Leben laut Weigel „nicht nur das katholische Plädoyer für eine Kultur des Lebens“, sondern bediene sich gar einer antibiblischen und anti-metaphysischen Anthropologie, die sowohl für Jérôme Lejeune als auch für Johannes Paul II. völlig fremd, ja abscheulich gewesen wäre“.
(Die Geschichte geht unten weiter)
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Die Päpstliche Akademie, die einst von Johannes Paul II. gegründet wurde, um das unbedingte Recht auf Leben von Anfang an zu verteidigen, ist in den vergangenen Jahren wiederholt in die Kritik geraten. Kritiker bemängeln dabei nicht nur die jüngste Personalpolitik des Gremiums, sondern fürchten auch, dass der bedingungslose Lebensschutz zunehmend aufgeweicht wird. So hatte sich beispielsweise vor einem Jahr der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Erzbischof Vincenzo Paglia, für die Legalisierung des ärztlich assistierten Suizids ausgesprochen und diesen trotz der eindeutigen Ablehnung durch die Kirche als „denkbar“ bezeichnet.
Papst Franziskus besucht Belgien und Luxemburg
Der Vatikan hat diese Woche angekündigt, dass Papst Franziskus bereits Ende September nach Luxemburg und Belgien fliegen wird. Geplant ist, dass der Heilige Vater am 26. September einen eintägigen Zwischenstopp in Luxemburg einlegt, bevor er vom 26. bis 29. September drei Städte in Belgien anlässlich des 600-jährigen Jubiläums der katholischen Universitäten von Leuven und Louvain-la-Neuve besucht.
Mehr Infos zum vorläufigen Programm des Papstbesuchs finden Sie hier.
Die vatikanischen Gärten im Marienmonat Mai
Zum Schluss wieder ein Filmtipp: Am Samstag erscheint auf dem Youtube-Kanal des katholischen Fernsehsenders EWTN die neue Episode des wöchentlichen Nachrichtenmagazins „VATICANO“. Neben einem Rückblick auf den Papstbesuch in Verona von vergangener Woche und dem ersten Teil der großen Dokumentation über die Schweizergarde geht es diesmal in die Vatikanischen Gärten.
Während des Marienmonats Mai konnten Pilger und Besucher dort an jedem Samstag an einer Rosenkranz-Lichterprozession teilnehmen. Die Kollegen von EWTN waren dabei und sprachen mit Teilnehmern und Organisatoren.
Die VATICANO-Folge von letzter Woche ist bereits online. Darin geht es um die päpstliche Bulle zum Heiligen Jahr 2025 – und es gibt ein ausführliches Porträt zum bald heiliggesprochenen Carlo Acutis. Die ganze Folge hier:
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