Redaktion, 21 Oktober, 2025 / 7:00 AM
Deutschland gehört in Europa zu den führenden Ländern, wenn es um die Bewertung der „Inklusion“ von Transgender-Personen in Kirchen geht. Laut dem neuen „Rainbow Index of Churches in Europe“ (RICE 2025) erreicht die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) den 6. Platz.
Die römisch-katholische Kirche in Deutschland liegt unter allen katholischen Kirchen Europas an erster Stelle und belegt im Gesamtvergleich aller Kirchen den 9. Platz. Insgesamt wurden 46 Kirchen anhand von 52 Kriterien bewertet.
In dem von der europäischen LGBT-Dachorganisation „Europäisches Forum christlicher LGBTI+-Gruppen“ herausgegebenen Bericht wurde gemessen, wie stark sich christliche Kirchen institutionell, sprachlich, pastoral und politisch für Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung einsetzen.
2025 kam die EKD auf 44 von 52 möglichen Punkten, was 84,6 Prozent entspricht und eine Steigerung um 9,1 Prozentpunkte bedeutet. Die römisch-katholische Kirche in Deutschland erzielte 34,5 Punkte (66,3 Prozent) und verbesserte sich damit um 19,5 Prozentpunkte.
Als Grund für die hohe Platzierung nannte der Bericht die „pastorale Infrastruktur“ und verwies dabei auch auf den „Queer“-Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Weihbischof Ludger Schepers.
In der Analyse kritisieren die Autoren die kirchliche Lehre indes scharf: „Die Lehre der katholischen Kirche über Geschlecht und Sexualität kann als heteronormativ und konservativ beschrieben werden.“
Die katholische Kirche lehnt die Gender-Ideologie ab, da diese das biologische Geschlecht (sex) von der sozialen Geschlechtsidentität (gender) trennt und letztere als rein kulturell und subjektiv definiert.
Dadurch wird die objektive Realität der menschlichen Natur relativiert, weil Geschlecht zu einer frei wählbaren Kategorie gemacht wird, die von biologischen Gegebenheiten unabhängig ist.
Der Bericht der LGBT-Lobby betonte, dass Unterscheidungen getroffen werden müssen „zwischen der offiziellen Lehre in päpstlichen Lehrschreiben, dem Katechismus und dem CIC einerseits, und der pastoralen Praxis der Kirche, den lokalen Kontexten und der akademischen theologischen Forschung andererseits“.
Außerdem verwies der Bericht auf einen Wandel seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil: Seither habe „ein überarbeitetes Verständnis von Gleichheit der Geschlechter nach und nach die frühere subordinationistische, theologische Anthropologie bezüglich der Frau und des Weiblichen verdrängt“. Trotzdem bleibe die offizielle Lehre „auf einer Anthropologie der Differenz gegründet“.
Zugleich erkannte der Bericht eine Entwicklungen in Deutschland an, wonach „die Daten und die begleitenden Kommentare“ zeigten, „dass in einigen Fällen synodale Prozesse – insbesondere der Synodale Weg in Deutschland – zu einer größeren Offenheit geführt und mitunter spürbare pastorale Veränderungen bewirkt haben“.
Diese Veränderungen stünden „im Gegensatz zur offiziellen Lehre des römischen Lehramts und zum Codex des kanonischen Rechts“, so der Bericht.
Die Autoren betonten weiter: „Diese Beobachtung ist bedeutsam: Sie unterstreicht die entscheidende Bedeutung eines beständigen und inklusiven Dialogs zwischen der (klerikalen) Kirchenleitung und den Gläubigen.“
Ein solcher Dialog sei „wesentlich, um zu verhindern, dass sich lehrmäßige Positionen verfestigen, die von der gelebten Realität der Gläubigen abgekoppelt sind“.
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