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Synodaler Weg als "geistlicher Prozess": Erste Synodalversammlung in Frankfurt eröffnet

Kardinal Reinhard Marx am 30. Januar 2020

Mit einer Pressekonferenz ist am Donnerstagabend in Frankfurt am Main die erste Synodalversammlung zum sogenannten "Synodalen Weg" vorgestellt worden. Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz (DBK), Kardinal Reinhard Marx, und der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, bekräftigten, das Anliegen des "Synodalen Weges" sei, ein "geistlicher Prozess" zu sein, an dessen Ende in zwei Jahren "konkrete Ergebnisse" stehen sollten.

"Die Zukunft des christlichen Glaubens ist eng verbunden mit der Kirche", so Marx. Diese habe schweren Schaden erlitten durch die Missbrauchskrise. Der Kardinal verwies erneut auf die im letzten Jahr veröffentlichte MHG-Studie, die als Vorlage für "dringend benötigte Reformen" gelten solle. Der "Synodale Weg" sei ein "geistlicher Prozess", so Marx:

"Ich halte das, was in den nächsten zwei Jahren passiert, für sehr geistlich." 

Eine richtige Begegnung auf die Herausforderung der aktuellen Kirchenkrise "geht nur so", bekräftigt der Kardinal. Der Papst habe gesagt, die Kirche der nächsten Jahre sei eine "synodale Kirche", deswegen sei er sich auch hinsichtlich des in Deutschland begonnenen "Synodalen Weges" sicher:

"Das will Gott von uns."

Jetzt gelte es "Raum zu schaffen für Begegnungen", auch wenn der Weg turbulent werden könne. "Ich bitte alle darum, sorgsam miteinander umzugehen", warnte Marx. Das gelte auch für die, "die sich im Netz äußern".

ZdK-Präsident Sternberg betonte unterdessen, dass der "Synodale Weg" von der Bischofskonferenz einstimmig beschlossen worden sei. Die Gläubigen seien wegen der ins Stocken geratenen "Reformen" schon lange sehr verärgert, die Missbrauchskrise habe das Fass schließlich zum Überlaufen gebracht.

Kritik am "Synodalen Weg" weist der Funktionär zurück. Die Gefahr einer Abspaltung und der Gründung einer "deutschen Nationalkirche" sei "völliger Unfug".

Am Donnerstagmorgen hatte das katholische Mediennetzwerk "Pontifex" in einer Pressemitteilung erneut einen stärkeren Fokus auf die Neuevangelisierung gefordert. Dies wurde bei der Verabschiedung der Satzung vom ZdK abgelehnt (CNA Deutsch hat berichtet). 

"Ziel des Synodalen Weges muss es sein, Deutschland zu re-katholisieren", so ein Sprecher der Initiative.

"Das Argument, dass sich die Lehre der Kirche von der Lebensrealität der Menschen entfernt hat und deshalb geändert werden muss, trägt nicht. Es ist Aufgabe der Kirche, Reformen anzustoßen, die die Gläubigen in die Lage versetzen, den Glauben zu verstehen und nach den Geboten Gottes zu leben".

Eine Reform müsse unmittelbar mit der Evangelisation verknüpft sein. Dies sei auch der Wille von Papst Franziskus. Wenn die Evangelisierung mithilfe der Sakramente jeden Lebensbereich durchdringe, sei eine "tagtäglich gelebte, persönliche Beziehung mit Christus" möglich.

Die von Teilen des Episkopats und Vertretern des ZdK angestrebten "Reformen" sieht das Netzwerk kritisch:

"Die Notwendigkeit für Reformen in der Kirche, gerade in Deutschland, zeigt sich insbesondere in den extrem niedrigen Zahlen der praktizierenden Katholiken und dem fast nicht mehr existenten Glaubenswissen und -leben. Die uns als gläubige Katholiken immer neu erschütternden Zahlen von sexuellen Missbräuchen zeigen die traurige Realität, dass diese Gottesferne auch unter Priestern und Bischöfen zu finden ist."

(Die Geschichte geht unten weiter)

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