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Erzbischof Paglia: Katholische Politiker können Abtreibung weder schützen noch fördern

Monsignore Vincenzo Paglia

Der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben hat erklärt, dass katholische Politiker keinerlei rechtlichen Schutz für eine Abtreibung fördern oder unterstützen sollten,und Katholiken aufgefordert, sich für das Evangelium des Lebens einzusetzen.

Das berichtet "ACI Prensa", die spanischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.

"Die Kirche ist in dieser Hinsicht sehr klar. Es ist eine Antwort des Katechismus. Es ist ein großer Fehler, eine Gesetzgebung für Abtreibung und Sterbehilfe zu unterstützen", sagte Erzbischof Vincenzo Paglia am 29. August während eines digitalen Treffens, das von CELAM, der lateinamerikanischen Bischofsorganisation, organisiert wurde.

Der Erzbischof hielt einen Vortrag über die Enzyklika Evangelium Vitae – oder "Das Evangelium des Lebens" – von Papst Johannes Paul II. aus dem Jahr 1995.

Katholische Politiker "müssen aufhören, Gesetze gegen das Leben der Ungeborenen zu fördern", sagte Paglia. "Daran gibt es keinen Zweifel." Der Erzbischof bekräftigte auch dass Politiker versuchen sollten, "schlechte und sündhafte Gesetzgebung" zu verbessern, und fügte hinzu, dass "Politiker, sowohl Christen als auch andere Politiker verstehen müssen", dass der Einsatz für das Leben gültig und richtig sei. Zu dieser Verpflichtung sagte Paglia: "Daran besteht kein Zweifel".

Auf die Frage nach der Möglichkeit, Politiker, die eine Abtreibungsgesetzgebung unterstützen, zu maßregeln, sagte Paglia, dass solche Personen " zweifellos im Irrtum sind". Er fügte hinzu, dass, während "wir die Verurteilung der Sünde im Auge haben", der Schwerpunkt der Kirche auf der "Erlösung des Sünders" liegen müsse.

"Wir sind an der Klarheit der Verurteilung des Irrtums interessiert, aber wir müssen alles tun, um den zu bekehren, der irrt, um zu helfen, ihn zu retten", fügte Paglia hinzu, wie CNA berichtet.

Während die Debatte um eine Legalisierung von Abtreibung sowohl in mehreren Ländern in Lateinamerika als auch im US-Wahlkampf virulent ist, haben die Ausführungen des Erzbischofs am vergangenen Samstag auch für deutschsprachige Leser einen brisanten Kontext:  Führende katholische Funktionäre in Deutschland unterstützen den weltweit größten Abtreibungskonzern "Planned Parenthood", darunter Maria Flachsbarth, die Präsidentin des Katholischen Frauenbundes – mit Rückendeckung vom Präsidenten des "Zentralrats der deutschen Katholiken", Thomas Sternberg. Bislang haben die deutschen Bischöfe hierzu geschwiegen.

Gender-Ideologie ein "kultureller Rückschritt"


Erzbischof Paglia sprach am Samstag in seinen Ausführungen auch über die "Gender-Ideologie", die er als "kulturellen Rückschritt" bezeichnete.

Katholiken müssten "den Befürwortern dieser Doktrin sagen, dass sie rückwärts gehen, dass sie sich sogar gegen die Erkenntnisse Darwins stellen", so Paglia.

Die Evolution habe über Jahrmillionen die Komplementarität von Mann und Frau entfaltet. Deren Vielfalt und Reichtum werde heute in einer säkularen Gegenwart gefährdet, so der Erzbischof.

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Paglia hob auch hervor, dass es wichtig sei, " die Verbindung von Mann und Frau" sowie ihre "Vielfalt, die das Leben durchdringt und hervorbringt", in Ehe und Familie wiederzuentdecken.

Der Erzbischof rief alle Katholiken dazu auf, "über die Inhalte unseres Glaubens nachzudenken und sie in der Schule, an der Universität, in der Wirtschaft, in der Politik, in der Kunst, in der Literatur und in anderen Bereichen der Kultur zu vermitteln".

"Die Kirche ist viel sachkundiger als alle anderen in Sachen Menschlichkeit. Wir haben die Gabe des Geistes, weise Reflexionen anzubieten, die über die der anderen hinausgehen. Das Problem besteht darin, aus dem Traum aufzuwachen und die Innerlichkeit aufzugeben, die uns dazu bringt, in einer Verteidigungshaltung zu verharren. Heute müssen wir in der Lage sein, die Höhe, die Tiefe und die Schönheit des christlichen Geheimnisses zu zeigen", fügte Paglia hinzu.

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