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Kardinal Bo ruft zu einer Gebetswoche für die Christen in China auf

Kardinal Charles Maung Bo

Der Präsident der Föderation der asiatischen Bischofskonferenzen, Kardinal Charles Maung Bo, ruft zu einer Gebetswoche vom 23. bis 30. Mai für die verfolgten Christen in China auf. 

Der 73-jährige Kardinal und Erzbischof von Yangon ruft "die Gläubigen in der ganzen Welt" auf,  "sich mir im Gebet für die Kirche und die Völker Chinas vom 23. bis 30. Mai anzuschließen und sich besonders mit Papst Franziskus, dem emeritierten Papst Benedikt XVI. und der ganzen Kirche zu verbinden, um in den Worten von Benedikt XVI. die "Mutter Chinas und ganz Asiens" zu bitten, die Gläubigen zu unterstützen, dass sie "niemals Angst haben, von Jesus zur Welt und von der Welt zu Jesus zu sprechen", und "immer glaubwürdige Zeugen dieser Liebe zu sein, die sich immer an den Felsen Petri klammern".  

In einer Stellungnahme, die am 14. März veröffentlicht wurde, erinnert der Kardinal an die wegweisende Entscheidung von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2007, einen Gebetstag für die Christen in China einzuführen. 

"Vor vierzehn Jahren, im Jahr 2007, veröffentlichte Papst Benedikt XVI. seinen Brief an die Kirche in der Volksrepublik China und bestimmte den 24. Mai, das Fest Unserer Lieben Frau, der Helferin der Christen, zum jährlichen weltweiten Gebetstag für die Kirche in China", heißt es in der heute veröffentlichten Erklärung. 

"Im Namen der Kirche in ganz Asien möchte ich als Präsident der Föderation der asiatischen Bischofskonferenzen die Gläubigen aufrufen, dies zu einer Gebetswoche für die Kirche in China und die Völker Chinas vom Sonntag, dem 23. Mai, bis zum Sonntag, dem 30. Mai, auszuweiten", so der Kardinal weiter.

Seit dem Beginn der Covid-19-Pandemie seien die Menschen in China besonders herausgefordert, schreibt Bo weiter.

"Es ist richtig, dass wir nicht nur für die Kirche, sondern für alle Menschen in der Volksrepublik China beten sollten. Wir sollten Unsere Liebe Frau von Sheshan bitten, die ganze Menschheit und damit die Würde jedes einzelnen Menschen in China zu schützen, in den Worten des Gebetes von Papst Benedikt XVI, 'zu glauben, zu hoffen, zu lieben'".

Viele Teile der Welt seien derzeit herausgefordert, auch sein eigenes Land, Burma. Doch "im Geist der Solidarität ist es richtig, sich nicht nur auf unsere eigenen Herausforderungen zu konzentrieren, sondern auch für andere zu beten, in dem klaren Bewusstsein, dass ihr Wohlergehen eng mit dem unseren verbunden ist", fährt der Kardinal fort.

"Indem ich diese Gebetswoche vorschlage, bringe ich meine Liebe zu den Völkern Chinas zum Ausdruck, meinen Respekt vor ihrer uralten Zivilisation und ihrem außergewöhnlichen Wirtschaftswachstum, und meine Hoffnung, dass sie, während sie als Weltmacht weiter aufsteigt, eine Kraft für das Gute und ein Beschützer der Rechte der Schwächsten und Ausgegrenzten in der Welt werden möge".

Papst Franziskus erinnere zu Recht daran, dass "es auch einen tieferen Hunger gibt, den Hunger nach einem Glück, das nur Gott befriedigen kann, den Hunger nach Würde". Er rufe daher zum Gebet für jeden Menschen in China auf.

Eskalierende Christenverfolgung 

Die Lage der Katholiken hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verschlechtert, auch und gerade nach dem im September 2018 abgeschlossenen Geheimabkommen des Vatikans mit China. Papst Franziskus, der wiederholt betont hat, dass er persönlich verantwortlich für die Vereinbarung ist, hat diese im vergangenen Oktober verlängern lassen. 

Der eigentliche Inhalt des Abkommens ist nicht veröffentlicht worden. Nach Angaben des Vatikans sollte der Deal bei der Einheit der Katholiken in China dienen und die Ernennung von Bischöfen regeln helfen. In der Praxis ist dies nicht eingetreten. Im Gegenteil: Mittlerweile soll die Kommunistische Partei in China allein die Bischöfe auswählen und dann auch von Bischöfen der eigenen "Patriotischen Kirche" weihen lassen – ohne Rücksprache mit dem Vatikan. Der Heilige Stuhl ist diesen Berichten zufolge von der Auswahl und Ernennung von Bischöfen in China völlig ausgeschlossen.

Gleichzeitig werden Christen im Zuge der "Sinisierung" unter Chinas Machthaber Xi Jinping zunehmend von Behörden bedrängt und verfolgt, Kirchen und Heiligtümer in mehreren Regionen zerstört, Kreuze entfernt. Auch das Schicksal inhaftierter oder unter Hausarrest gestellter Bischöfe und anderer Katholiken ist ungewiss.

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