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Bischöfe in USA und Frankreich reagieren auf Einschränkung der "alten Messe"

Der Rektor der Kathedrale von Chartres, Kanonikus Dominique Aubert, feiert die heilige Messe in der überlieferten Form des Römischen Ritus.

Frankreichs Bischöfe haben den vielen Katholiken und Priestern ihre "Hochachtung" ausgedrückt, die die heilige Messe in der überlieferten Form feiern, nachdem Papst Franziskus diese am vergangenen Freitag mit einem Motu proprio massiv beschränkt und kritisiert hat.

Die Bischöfe gaben eine Erklärung – hier der französische Wortlaut – am 17. Juli heraus, einen Tag nachdem Papst Franziskus das Motu proprio mit Titel "Hüter der Tradition" – Traditionis custodes – in Kraft setzte.

Wie die "Catholic News Agency" berichtet, haben auch viele Bischöfe in den Vereinigten Staaten mitgeteilt, vorerst nichts an der Feier der Messe in der überlieferten Form zu ändern, bis sie das Schreiben des Papstes sorgfältig gelesen und eingeordnet haben. Der Präsident der US-Bischofskonferenz, Erzbischof José Gomez von Los Angeles, rief die Bischöfe der USA auf, "mit Sorgfalt, Geduld, Gerechtigkeit und Nächstenliebe vorzugehen, während wir gemeinsam eine eucharistische Erneuerung in unserer Nation fördern."

Die Äußerungen der amerikanischen und französischen Bischöfe werden auch in Deutschland mit großer Aufmerksamkeit wahrgenommen werden, zumal beide Länder führende Zentren des katholischen Traditionalismus sind, und in beiden Ländern die Zahl der Gläubigen wie Priester wächst, die sich zur "alten Messe" hingezogen fühlen.

"Die Bischöfe Frankreichs haben zusammen mit allen Gläubigen ihrer Diözesen das Motu proprio Traditionis custodes von Papst Franziskus erhalten, das gestern veröffentlicht wurde", heißt es in der Erklärung.

"Sie möchten den Gläubigen, die gewohnheitsmäßig nach dem Missale des heiligen Johannes XXIII. zelebrieren, und ihren Pfarrern ihre Sorge, ihre Wertschätzung für den geistlichen Eifer dieser Gläubigen und ihre Entschlossenheit zum Ausdruck bringen, die Mission gemeinsam, in der Gemeinschaft der Kirche und gemäß den geltenden Normen fortzusetzen."

In einer ersten Stellungnahme gegenüber CNA Deutsch teilten bis zum heutigen Montag mehrere deutsche Bistümer mit, der Bischof setze sich derzeit noch mit dem päpstlichen Schreiben auseinander. 

Die Erklärung der französischen Bischöfe betont: "Jedem Bischof wird es am Herzen liegen, den vom Heiligen Vater beschriebenen Herausforderungen gerecht zu werden, um die Verantwortung wahrzunehmen, an die er in Bezug auf Gerechtigkeit, Nächstenliebe, Fürsorge für einen und alle, Dienst an der Liturgie und Einheit der Kirche erinnert wird. Dies wird durch Dialog geschehen und Zeit brauchen."

"Das Motu proprio Traditionis custodes und der Brief des Heiligen Vaters an die Bischöfe, der es begleitet, sind ein anspruchsvoller Aufruf an die ganze Kirche zu einer echten eucharistischen Erneuerung. Niemand kann sich dem entziehen."

Die Bischöfe schliessen ihre Botschaft mit einem Zitat aus Lumen gentium, der dogmatischen Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Kirche. Wörtlich schreiben sie: "Die Bischöfe rufen den Heiligen Geist an, damit die Eucharistie, 'In der Teilnahme am eucharistischen Opfer, der Quelle und dem Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens, bringen sie das göttliche Opferlamm Gott dar und sich selbst mit ihm', das Opfer des Herrn und das Gedächtnis seines Leidens und seiner Auferstehung, der Ort sein möge, aus dem die Kirche jeden Tag Kraft schöpft, um das zu werden, was sie ist: 'in Christus gleichsam das Sakrament, das heißt Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit.'" [Deutsche Zitate nach der offiziellen Fassung in deutscher Sprache, Anm.d.R.]

"Traditionis Custodes"

Mit dem Motu proprio, das am 16. Juli herausgegeben wurde, verfügt Papst Franziskus mit sofortiger Wirkung weitreichende und tiefgreifende Änderungen des Schreibens Summorum Pontificum seines Vorgängers Benedikt XVI. aus dem Jahr 2007. Dieses erkannte das Recht aller Priester an, die Messe unter Verwendung des Römischen Messbuchs von 1962 zu feiern.

In einem Begleitbrief an die Bischöfe, in dem er seine Entscheidung darlegt, schreibt Papst Franziskus: "Zur Verteidigung der Einheit des Leibes Christi sehe ich mich gezwungen, die von meinen Vorgängern gewährte Erlaubnis zu widerrufen. Der verzerrte Gebrauch, der von dieser Erlaubnis gemacht worden ist, steht im Widerspruch zu den Absichten, die zur Gewährung der Freiheit geführt haben, die Messe mit dem Missale Romanum von 1962 zu feiern."

Das neue Motu proprio, das mit sofortiger Wirkung herausgegeben wurde, besagt einerseits, dass ausschließlich der jeweilige Ortsbischof entscheiden kann, die Feier der lateinischen Messe in der überlieferten Form in seiner Diözese zu autorisieren. Andererseits setzt es fest, dass die Bischöfe keine Messen im usus antiquior in Pfarrkirchen feiern lassen dürfen, und jeder neu geweihte Priester, der die heilige Messe in dieser Form des römischen Ritus feiern will, muss nach diesen Maßgaben dafür einen Antrag in Rom stellen. 

Ob und wie einige dieser Maßgaben in der Praxis umsetzbar sind, haben Betroffene bereits bezweifelt. Der deutsche Liturgiewissenschaftler Helmut Hoping (Freiburg) erklärte, kurzfristige Änderungen in der Praxis seien wohl kaum zu befürchten: Jene, die bisher in der alten Form feiertern, würden dies weiter tun.

Die Internationale Föderation Una Voce (FIUV), eine weltweite Organisation von Laien, die der Feier der Messe nach der Editio Typica 1962 des Römischen Messbuchs verbunden sind, "die bisher als Außerordentliche Form des Römischen Ritus, Usus Antiquior oder einfach als Traditionelle Lateinische Messe bekannt war", äußerte sich am 19. Juli in einer Stellungnahme. Präsident Felipe Alanis Suarez erklärt darin, "sowohl die Charakterisierung der Katholiken, die an der Traditionellen Messe hängen, als auch die harten neuen Einschränkungen für sie, machen uns sehr traurig".

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Angesichts des Verbots der Nutzung von Pfarrkirchen für die Feier der traditionellen lateinischen Messe durch den Papst erklärt FIUV-Präsident Suarez: "Wenn es eine Sache gibt, die wir uns sehnlichst wünschen, dann ist es, ein normales Leben führen zu können, ohne gezwungen zu sein, versteckte oder unzugängliche Räume zu nutzen."

Letztes Update am 19. Juli 2021 um 13:10 Uhr mit weiteren Einzeilheiten.

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