La Crosse, Wisconsin - Dienstag, 17. Mai 2022, 15:34 Uhr.
Nach Meinung von Kardinal Raymond Burke muss Papst Franziskus im Zweifelsfall die deutschen Bischöfe ihres Amtes entheben, wenn sie sich nicht von den Irrtümern des "Synodalen Wegs" distanzieren.
Eine ganze Reihe von Bischöfen haben sich entweder für Änderungen in der kirchlichen Lehre ausgesprochen – etwa bezüglich der Bewertung von Homosexualität, der priesterlichen Ehelosigkeit oder der Frauenweihe – oder derartigen Vorschlägen im Rahmen des "Synodalen Wegs" nicht ausdrücklich widersprochen.
Der Heilige Vater "muss diese Bischöfe zur Rede stellen und sie auffordern, den Irrlehren und auch den Positionen, die gegen die gesunde Disziplin der Kirche verstoßen, abzuschwören", sagte Burke in einem am 11. Mai von Catholic Action for Faith and Family veröffentlichten Interview. "Und wenn sie ihren Irrtümern nicht abschwören und sich nicht korrigieren, dann muss er sie ihres Amtes entheben. Das ist die Situation, in der wir angekommen sind."
"Der römische Pontifex, der Nachfolger Petri, ist per definitionem das Prinzip der Einheit in der Kirche", betonte der Kardinal. "Es ist seine Aufgabe, diese Bischöfe zu korrigieren. Und wenn sie die brüderliche Zurechtweisung nicht akzeptieren, wenn sie seine hierarchische Zurechtweisung als Bischof der Universalkirche nicht akzeptieren, dann müssen entsprechende Maßnahmen angewendet werden, damit die Gläubigen wissen, dass diese Bischöfe sie nicht im katholischen Glauben führen."
"Leider wird die Verwirrung von denen verursacht und vorangetrieben, die berufen sind, mit Klarheit und Mut Lehrer des Glaubens und Hirten der Herde zu sein", konstatierte Burke.
Die Bischöfe, welche die katholische Lehre nicht klar vertreten, so der Kardinal, "lassen die Herde im Stich und erweisen sich nicht als Hirten, sondern als Mietlinge, die versuchen, die Lehre der Kirche an die Weltanschauung anzupassen, an eine säkulare Weltanschauung, eine gottlose Weltanschauung".
Internationale Kritik am "Synodalen Weg"
Kardinal Burke gehörte zu den inzwischen mehr als 100 Unterzeichnern eines Brandbriefs an Bischof Georg Bätzing, den Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz. Die Bischöfe und Kardinäle aus aller Welt hatten in ihrem Schreiben gewarnt, der "Synodale Weg" drohe in eine "Sackgasse" zu führen und "zerstörerische Effekte" zu haben.
Bätzing hat die Kritik, wie auch andernorts geäußerte Sorgen von Bischöfen aus Skandinavien und Polen, zurückgewiesen.
Die "drängende Veränderung" in der Kirche im Zuge der Missbrauchskrise schließe "auch die Notwendigkeit ein, die kirchliche Lehre weiterzuentwickeln", so Bätzing im Mai.
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