Augsburg - Freitag, 11. November 2022, 12:55 Uhr.
Angesichts des bevorstehenden ad-limina-Besuchs der deutschen Bischöfe hat der Augsburger Bischof Bertram Meier mit Blick auf Diskussionen um den deutschen Synodalen Weg erklärt: „Die Römer sind in der Regel keine Poltergeister, sondern lieben die leisen Töne. Da müssen wir gut hinhören.“
Er sei „kein Prophet“, sagte Meier der Katholischen SonntagsZeitung am Donnerstag, „aber wie ich den Stil des Heiligen Stuhls kenne, ist es das Interesse Roms, dass wir höflich und respektvoll als Brüder miteinander reden, dabei aber auch die Probleme und Spannungen ehrlich benennen.“
Letztlich sei der ad-limina-Besuch auch „eine ‚synodale Übung‘: einander aufmerksam zuhören und wohlwollend anhören. Darum geht es. Sonst leben wir von freundlichen Lügen, weil uns zur Wahrheit die Liebe fehlt. Ich bin schon gespannt, welche konkreten Orientierungshilfen uns in Rom mitgegeben werden, um den Synodalen Weg weiterzugehen.“
Man solle aber „nicht so sehr von Aufregung“ in Rom reden als „von einer gewissen Besorgnis, die in Rom herrscht“, mahnte Meier. „Mancher im Vatikan scheint zu fragen: Was machen die Deutschen auf dem Synodalen Weg? Ich gehe davon aus, dass keiner in Rom Interesse an harter Auseinandersetzung hat.“
Es bestehe durchaus „Erklärungsbedarf“, wobei die Bischöfe „in einer Art Bringschuld“ seien, sagte der Bischof. „Die Kunst wird sein, den Synodalen Weg, den wir in Deutschland gehen, in die synodalen Prozesse der Weltkirche einzuklinken.“
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