Berlin - Montag, 21. November 2022, 13:45 Uhr.
Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) hat erklärt, die „Fundamentalkritik am Synodalen Weg“ durch einige Kardinäle „brüskiert nicht nur die deutschen Bischöfe, die in überwältigender Mehrheit Reformen für notwendig erachten. Sie missachtet auch die Ungeduld vieler Katholik*innen mit ihrer Kirche. Das ‚geduldige Gottesvolk‘, das im Text beschworen und gelobt wird, gibt es nicht mehr.“
Die gemeinsame Erklärung des Heiligen Stuhls und der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) am Freitag hatte neben einer Betonung des fortzusetzenden Dialogs wenige inhaltliche Übereinstimmungen zwischen den beiden Parteien gezeigt, allerdings auch keine ausdrücklichen Verurteilungen der beim Synodalen Weg anvisierten Kehrtwenden in der überlieferten katholischen Lehre enthalten.
Es sei „keine Lösung“, so die ZdK-Präsidentin, „die Verantwortung für den Reformprozess allein in Rom zu sehen“. Nach dem ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe in Rom erklärte Irme Stetter-Karp am Samstag, es habe sich bestätigt, „wie richtig es war, dass wir in Deutschland einen Synodalen Weg beschritten haben“.
Es gelte nun, dass Katholiken „überall im Land und auf der Welt erleben dürfen, dass sich wirklich etwas bewegt. Dass man mit dieser Kirche rechnen kann.“
„Schon im Vorfeld war klar, dass die deutschen Bischöfe in Rom auf Kritiker des Synodalen Weges treffen würden“, erklärte die ZdK-Präsidentin. „Bischof Dr. Georg Bätzing hat aber zusammen mit anderen dafür gesorgt, dass alle Themen auf den Tisch gekommen sind.“
In wenigen Tagen wird das erweiterte Präsidium des Synodalen Wegs über die Ergebnisse des ad-limina-Besuchs beraten. Bätzing und Stetter-Karp sind die Präsidenten des Synodalen Wegs, das erweiterte Präsidium umfasst aber weitere Köpfe.
„Entscheidende Reform-Impulse kommen von der Basis der Kirche“, betonte Stetter-Karp und zeigte sich dankbar, dass die deutschen Bischöfe „ein Moratorium für den Synodalen Weg in Deutschland verhindern konnten. Offensichtlich war eine sofortige Unterbrechung des Reformdialogs und der synodalen Beratungen und Entscheidungen bei uns ein dringender Wunsch bestimmter Kardinäle in Rom. Das zeigt mir, wie wichtig es sein wird, dass wir uns mit unserer Agenda deutlich in die Weltsynode einbringen.“
Es sei sinnlos, „sich auf die Reform-Bremse zu stellen und zu hoffen, dass der Kelch der Veränderung an der Kirche vorübergeht“, zeigte sich die ZdK-Präsidentin überzeugt. „Die Forderungen nach mehr Teilhabe, Gerechtigkeit und Akzeptanz von Vielfalt sind nicht mehr zurückzudrängen.“
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