Essen - Mittwoch, 23. November 2022, 15:05 Uhr.
Beim ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe in Rom sei „sehr deutlich gemacht“ worden, so Bischof Franz-Josef Overbeck, „welche Themen als ‚nicht-verhandelbar‘ gelten“. Für den Bischof von Essen gilt dennoch: „Das ist aber kein Stoppschild für die wichtigen und notwendigen Diskussionen, die wir auf dem Synodalen Weg zu diesen Themen führen – z.B. die Frage der Öffnung des Zugangs zu Weiheämtern.“
„Ein solches autoritatives ‚Stopp‘ lässt sich hier auch nicht mehr verordnen – eine Entwicklung, für die ich dankbar bin, denn wir sind eine hörende Kirche“, so Overbeck am Mittwoch in einem auf der Internetseite der Diözese Essen veröffentlichten Interview.
„Dass es dem Synodalen Weg keineswegs darum geht, die Lehre der Kirche eigenmächtig zu verändern bzw. einen deutschen Sonderweg zu gehen, kann man anhand der bisherigen Beschlüsse belegen“, sagte der Bischof. „Alles, was sich nicht ortskirchlich entscheiden lässt, ist in Form einer Bitte um Prüfung durch den Apostolischen Stuhl formuliert. Eine Bitte lässt sich nicht verbieten. Man kann frei mit ihr umgehen, d.h. sie entweder abschlagen oder ihr entsprechen.“
Es sei ein „Fakt“, dass eine ganze Reihe von „Fragen, die wir auf dem ‚Synodalen Weg‘ der Kirche in Deutschland gegenwärtig diskutieren“, auch im Rahmen der mehrjährigen Weltsynode zur Synodalität aufgekommen seien, wie „bereits in dem Arbeitsdokument zur Weltsynode ‚Mach den Raum deines Zeltes weit‘ (Jes 54,2) nachzulesen“ sei.
Der deutsche Synodale Weg hat bereits mehrere Texte verabschiedet, die eine Kehrtwende in der überlieferten kirchlichen Lehre darstellen. So soll im Katechismus der Katholischen Kirche die biblisch begründete Ablehnung von Homosexualität revidiert werden und man zu einer positiven Bewertung gleichgeschlechtlicher Beziehungen kommen. Auch die Frage der Frauenordination, die von Papst Johannes Paul II. unter Berufung auf die stete Tradition der Kirche als endgültig erledigt betrachtet worden war, wurde beim Synodalen Weg neu aufgerollt. Weitere Texte stehen im Frühjahr 2023 zur Debatte.
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"Wir wissen, dass die Polizei mit der Suche nach Pater Hans-Joachim begonnen hat, aber im Moment ist noch nicht bekannt, ob [er entführt wurde] und welche Gruppe ihn entführt haben könnte." https://t.co/cqn6CIR6Qy
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