Essen - Donnerstag, 23. März 2023, 10:30 Uhr.
Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat erklärt, Segensfeiern für homosexuelle Verbindungen seien „richtig und theologisch verantwortbar“. Dies gelte auch für Verbindungen von Menschen, die zivil geschieden und wiederverheiratet sind.
„Über das Gute ihres Lebens einen Segen zu sprechen, der nicht einer Trauung ähnelt, wohl aber Zeichen der Begleitung ist, soll zeigen: Im Namen der Kirche ist Gott in dieser Beziehung gegenwärtig“, so Overbeck in einem vom Bistum Essen veröffentlichten Interview. „Ausdrücklich danken möchte ich allen Gläubigen, die mit großem Engagement dazu beigetragen haben, dass es im Bistum Essen bereits viele pastorale Angebote für solche Segensfeiern gibt. Paare, die den Segen Gottes für ihre Liebe wünschen, werden im Bistum Essen in ihrem Wunsch und der Planung einer Segensfeier unterstützt und begleitet.“
Auch andere Beschlüsse des Synodalen Wegs seien im Bistum Essen bereits umgesetzt, betonte Overbeck immer wieder: „Vieles von dem, was die Synodalversammlung mit dem Handlungstext ‚Verkündigung des Evangeliums durch Lai*innen in Wort und Sakrament‘ beschlossen hat, ist im Bistum Essen bereits gelebte Praxis. Dazu zählen sowohl die außerordentliche Taufspendung – also die Taufe durch nicht geweihte Frauen und Männer – als auch die Mitwirkung von Laiinnen und Laien in der Leitung von Pfarreien.“
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Und weiter: „Schon heute predigen theologisch wie geistlich überaus qualifizierte Frauen und Männer in Gottesdiensten an zahlreichen Orten im Bistum Essen.“ Dies sei ein Anzeichen dafür, „dass es vielen Menschen in unserem Bistum ein großes Anliegen ist, den Glauben an die kommenden Generationen weiterzugeben, aber auch in der Gegenwart in unserer Gesellschaft lebensnah zu verkünden“.
Letztlich sei er „davon überzeugt, dass eine recht verstandene Stärkung von Synodalität in unserer Kirche zugleich eine Stärkung des Bischofsamtes ist“, erläuterte der Bischof von Essen. „Eine synodale Kirche baut auf die Gläubigen und auf die Bischöfe, auf ein Miteinander und kein Gegeneinander. Dieses Verständnis ist für mich auch leitend, wenn wir jetzt im Bistum Essen gemeinsam die Beschlüsse der Synodalversammlung umsetzen.“