Vatikanstadt - Samstag, 6. Januar 2024, 12:15 Uhr.
Eine knappe halbe Stunde nach der Messfeier im Petersdom hat Papst Franziskus am Samstag mit den Gläubigen auf dem Petersplatz den Angelus zum Dreikönigstag gebetet. Dabei betonte er die Bedeutung der Anbetung, die „keine Zeitverschwendung“ sei.
„Verweilen wir einen Moment bei dieser Szene, bei diesen Weisen, die die Gegenwart Gottes in einem einfachen Kind erkennen: nicht in einem Prinzen oder einem Adligen, sondern in dem Kind armer Leute, und sie werfen sich vor ihm nieder und beten es an“, sagte der Papst. „Der Stern hat sie dorthin geführt, zu einem Kind; und in seinen kleinen, unschuldigen Augen erkennen sie das Licht des Schöpfers des Universums, dem sie ihre Existenz gewidmet haben. In diesen zerbrechlichen Gliedern erkennen sie den Herrn des Lebens, sie halten inne, um ihn zu betrachten, und sie machen sich als neue Menschen auf den Weg.“
Dies sei die entscheidende Erfahrung für sie gewesen, aber auch für die Katholiken heute von Bedeutung: „In dem Jesuskind sehen wir nämlich Gott, der Mensch geworden ist. Schauen wir also auf ihn, staunen wir über seine Demut. Jesus zu betrachten, vor ihm zu verweilen, ihn in der Eucharistie anzubeten: das ist keine Zeitverschwendung, sondern gibt der Zeit einen Sinn; es ist die Wiederentdeckung des Lebens in der Einfachheit einer Stille, die das Herz nährt.“
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Gleichzeitig rief Papst Franziskus die Menschen auf, sich Zeit zu nehmen, „die Kinder zu beobachten, die Kleinen, die uns auch von Jesus erzählen, mit ihrem Vertrauen, ihrer Unmittelbarkeit, ihrem Staunen, ihrer gesunden Neugier, ihrer Fähigkeit, spontan zu weinen und zu lachen, zu träumen. So ist Gott: ein Kind, vertrauensvoll, einfach, ein Liebhaber des Lebens, ein Träumer: Er ist Fleisch geworden und liebt es, mit uns das Geheimnis des Lebens zu teilen, das aus Tränen und Lächeln besteht.“
Im Stil einer Gewissenserforschung fragte der Papst am Ende: „Haben wir in diesen Tagen innegehalten, um anzubeten, haben wir in der Stille einen kleinen Raum für Jesus geschaffen und vor der Krippe gebetet? Haben wir uns Zeit für die Kinder genommen, um mit ihnen zu sprechen und zu spielen? Und schließlich: Sind wir fähig, die Probleme der Welt mit den Augen der Kinder zu sehen?“