München - Donnerstag, 2. Mai 2024, 15:30 Uhr.
Kardinal Reinhard Marx hat sich am Mittwoch gegen eine Änderung der aktuellen gesetzlichen Situation in Sachen Abtreibung und Lebensrecht ausgesprochen.
„Ein abgestuftes Lebensrecht für Ungeborene, wie könnte das akzeptabel sein?“, fragte Marx im Münchner Liebfrauendom, um dann hinzuzufügen: „Auf keinen Fall!“
Der Erzbischof von München und Freising nahm damit Bezug auf die Pläne von Teilen der Bundesregierung, die Tötung ungeborener Kinder grundsätzlich zumindest in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft zu erlauben. Hintergrund ist die Empfehlung einer „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“, die kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Das Gremium selbst war von der Bundesregierung einberufen und besetzt worden.
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Marx sprach über die gegenwärtige Gesetzeslage als einen „mühsam errungenen Kompromiss“, der „zur Befriedung beigetragen“ habe, über den die Kirche aber nicht glücklich sei.
Der Kardinal kündigte Widerstand der Kirche gegen eine gesetzliche Neuregelung an, die „den Schutz des ungeborenen Lebens noch einmal kleiner werden“ lasse. Tatsächlich könnte eine derartige Neuregelung zu einem „Kampf in der Gesellschaft über den Schutz des menschlichen Lebens“ führen, warnte Marx.
Derzeit sind Abtreibungen grundsätzlich ein Straftatbestand. Unter bestimmten Umständen – darunter die vorausgehende Teilnahme an einer Beratung – sind Abtreibungen aber straffrei. Vor diesem Hintergrund werden in Deutschland jährlich mehr als 100.000 Kinder im Mutterleib getötet – Tendenz steigend.