Vatikanstadt - Montag, 21. Oktober 2024, 12:00 Uhr.
Laut Bischof Georg Bätzing ist das Thema weiblicher Diakone entscheidend für die Zukunft der Kirche in Deutschland. „Für den Kulturraum, aus dem ich komme, wird eine Antwort auf diese Frage darüber entscheiden, ob Frauen weiterhin ihre Heimat in der Kirche suchen werden und finden können“, sagte Bätzing bei der Weltsynode zur Synodalität. Das berichtete der Evangelische Pressedienst (epd) unter Berufung auf das Redemanuskript des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).
„Wir haben in den letzten Tagen viel über die Notwendigkeit gesprochen, Frauen in besserer Weise als bisher in die Leitung von kirchlichen Gemeinschaften auf allen Ebenen und in die Prozesse von Beratung und Entscheidung einzubeziehen“, sagte Bätzing.
Das reiche aber nicht aus, so der Bischof weiter. Der Austausch auf der Synode habe gezeigt, dass die Frage der Zulassung von Frauen zum sakramentalen Diakonat nicht nur in einem kleinen Teil der Weltkirche gestellt werde.
Im Vorfeld der Weltsynode hatte Bätzing bei einer Pressekonferenz schon den Wunsch geäußert, dass „die katholische Kirche es ermöglicht, dass Frauen die Diakonatsweihe empfangen können.“ Er hob hervor, dass die Berufung von Frauen in kirchliche Dienste bereits spürbar sei.
Bischof Bertram Meier von Augsburg bekräftigte bei derselben Pressekonferenz demgegenüber die überlieferte katholische Lehre, dass das Weihesakrament in drei Stufen – Episkopat, Presbyterat und Diakonat – existiert und daher Frauen nicht zu Diakonen geweiht werden könnten, ohne auch für die weiteren Stufen in Frage zu kommen.
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Papst Johannes Paul II. hatte die Frauenweihe in seinem Apostolischen Schreiben Ordinatio Sacerdotalis von 1994 feierlich ausgeschlossen und betonte, „daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben“.
Erneutes Treffen zur Rolle der Frau in der Kirche
Unterdessen hat sich Kardinal Víctor Manuel Fernández für seine Abwesenheit bei einem Treffen der Weltsynode entschuldigt, welches der Rolle der Frau in der Kirche gewidmet war, wie CNA Deutsch berichtete.
Seine Abwesenheit und der Ablauf des Treffens hatten bei den Delegierten Frustration ausgelöst, da Vertreter des Dikasteriums anwesend waren, die die meisten Fragen nicht beantworten konnten.
Fernández bot daher an, sich am 21. Oktober mit den Delegierten zu treffen. Anfang des Monats hatte er erklärt, es gebe keine Grundlage für die Weihe von Frauen zu Diakonen, betonte aber die historische Rolle von Frauen in der Kirchenleitung.