Bischof Bätzing wünscht sich vor Weltsynode, „dass Frauen die Diakonatsweihe empfangen können“

Deutsche Teilnehmer an der Weltsynode zur Synodalität
Deutsche Bischofskonferenz / Marko Orlovic

In aller Deutlichkeit hat Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), am Dienstagnachmittag erklärt: „Ich wünsche mir sehr, dass die katholische Kirche es ermöglicht, dass Frauen die Diakonatsweihe empfangen können.“

Wir haben dazu ganz viel zusammengetragen auf dem Synodalen Weg an Argumenten, die dafür sprechen“, so der DBK-Vorsitzende bei der Pressekonferenz mit den anderen deutschen Teilnehmern an der bald bevorstehenden Weltsynode zur Synodalität. „Ich spüre, dass die Berufung von Frauen zu diesem Dienst in der Kirche vorhanden ist, gelebt wird, ausgebildet wird.“

„Ich bin in Gespräch mit vielen solcher Frauen“, fügte Bätzing hinzu. „Ich sehe aber auch, wie spannungsreich das ist. Diese Frage ist ja auch eine, die ausgelagert ist in einer der Arbeitsgruppen. Aber die Kirche hat in solch schwierigen Fragen Wege gefunden, wie sie das tun kann.“

In diesem Kontext verwies Bätzing auf die Einführung des Ständigen Diakonats durch Papst Paul VI. nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Der Pontifex habe vor mehr als 50 Jahren „weltkirchlich eine Öffnung ermöglicht“ und es „den Bischofskonferenzen anheim gestellt, ob sie nach dieser Möglichkeit greifen“.

Bischof Bertram Meier von Augsburg betonte demgegenüber die überlieferte katholische Position von der „Einheit des einen Ordo-Sakramentes“. Das Weihesakrament existiert in den drei Stufen Episkopat, Presbyterat und Diakonat. Wenn also Frauen Diakone werden könnten, so gäbe es keinen Grund, dass sie nicht auch die anderen Stufen des Weihesakramentes empfangen dürften.

Papst Johannes Paul II. hatte dies aber in seinem Apostolischen Schreiben Ordinatio Sacerdotalis von 1994 feierlich ausgeschlossen und betont, „daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben“.

„Für mich ist dies eine Wahrheit, an der wir derzeit nicht rütteln können“, fügte Meier später hinzu. „Es steht Ordinatio Sacerdotalis im Raum als verbindliche Lehrposition des Papstes Johannes Pauls II. und deshalb sehe ich es als unrealistisch an, diese Frage jetzt zur Disposition zu stellen. Ich, auch als Bischof, werde das nicht tun.“

Neben Bätzing und Meier nehmen aus Deutschland auch die Bischöfe Felix Genn von Münster, Stefan Oster SDB von Passau und Franz-Josef Overbeck von Essen an der Weltsynode teil.

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