Synodaler Weg: Bischof Gerber betont in Rom Verbindung zur Weltsynode

Bischof Michael Gerber von Fulda bei der Herbst-Vollversammlung der deutschen Bischofskonferenz in Wiesbaden am 26. September 2023
Martin Rothweiler / EWTN

Der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Michael Gerber, hat bei einer Pressekonferenz in Rom die aktuelle Entwicklung des Synodalen Wegs in Deutschland kommentiert. Er stellte gleich zu Beginn klar, dass das, was derzeit in Deutschland geschehe, im Licht der weltkirchlichen Synode zu betrachten sei.

Die Arbeit des Synodalen Ausschusses – eines Gremiums, das von der DBK trotz vatikanischer Vorbehalte eingerichtet wurde – stehe unter dem Anspruch, synodale Formen und Strukturen in Übereinstimmung mit der kirchlichen Lehre und dem Kirchenrecht zu entwickeln. Dies sei Teil eines offenen Prozesses, der auf verschiedenen Ebenen – sowohl in den Diözesen als auch auf nationaler Ebene – geführt werde.

Gerber erklärte gegenüber EWTN: „Wir gehen jetzt daran, wie diese beiden Stränge zusammenfinden können.“ Es gehe darum, die Impulse der Weltsynode mit der spezifischen Situation in Deutschland zu verbinden.

„Und wenn wir ehrlich sind, dann dürfen wir als katholische Kirche auch sagen: Hier sind wir am Sondieren, hier sind wir am Schauen, was ist der Weg“, so der Bischof weiter. Es gehe „nicht um eine reine Adaption, sondern es geht um die Frage, wie sich das in der jeweiligen Kultur verwirklicht“.

Im Februar 2024 warnten Kardinalstaatssekretär Parolin sowie die Kardinäle Fernández (Glaubensdikasterium) und Prevost (Bischofsdikasterium) vor der Einrichtung eines Synodalen Ausschusses, da ein solches Gremium nicht im Kirchenrecht vorgesehen sei.

Trotz dieser Warnung nahm der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz im April die Satzung des Ausschusses an. Vier Bischöfe – Woelki, Hanke, Oster und Voderholzer – beteiligen sich aus Gewissensgründen nicht. Nach einer Aussprache im März wurde ein regelmäßiger Dialog mit dem Vatikan vereinbart.

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Gerber betonte, man müsse die bestehende kirchliche Tradition berücksichtigen: „Das meint natürlich bei uns in Deutschland, dass wir eine gewisse Kultur haben, sei das die Würzburger Synode oder auch davor, und wie das zusammenpasst.“

Zugleich betonte Gerber die fortlaufende Abstimmung mit dem Heiligen Stuhl. „Wir haben vereinbart damals vor über einem Jahr, wo Kardinal Prevost auch dabei war, dass wir über wesentliche Entwicklungen, die wir machen beim Synodalen Ausschuss, jeweils auch sehr zeitnah die entsprechenden Partner hier in Rom im Gespräch […] informieren.“

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Dies geschehe ohnehin regelmäßig, „das ganze Jahr über“. Bischof Franz-Josef Overbeck von Essen „ist da ein ganz wichtiger Gesprächspartner“.

Zur Wahl Papst Leos XIV. äußerte sich Gerber persönlich bewegt. Die Wahl sei auf den 8. Mai gefallen, ein Datum, das in Deutschland mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verbunden ist. Die Nachricht von der Wahl habe ihn „erreicht, während ich einen Gottesdienst zum Kriegsende gehalten habe. Und mich hat es sehr bewegt, dass Papst Leo gleich mit einer Botschaft im Blick auf den Frieden eingestiegen ist“, so der Bischof.

Die Anwesenheit zahlreicher internationaler Repräsentanten bei der Amtseinführung am Sonntag ist für ihn ein starkes Zeichen: „Wir können zusammenkommen und wir können gemeinsam in die gleiche Richtung schauen. Und das sehe ich als einen wichtigen Auftrag für den jetzigen Papst, aber das sehe ich auch als einen wichtigen Auftrag für uns.“