Bischof Oster: "Dass der Brief öffentlich wurde, war nicht gut"

Passauer Bischof warnt gegenüber KNA vor falschem Eucharistie-Verständnis und lehnte eine Praxis ab, die die Ausnahme zur Regel macht

Der Passauer Bischof Stefan Oster hat sich Anfang Mai mit sechs weiteren deutschen Bischöfen an den Papst gewandt.
EWTN.TV

Der Passauer Bischof Stefan Oster SDB hat in einem Interview mit der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) den Brief der sieben Bischöfe an den Papst verteidigt, der Fragen zum Vorstoß der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) stellte, unter bestimmten Umständen evangelischen Ehepartnern von Katholiken den Empfang der heiligen Kommunion zu ermöglichen.

Zugleich dankte Oster dem Vorsitzenden der DBK, Kardinal Reinhard Marx, für die Impulse, die ein "intensives Nachdenken" über die Eucharistie als Zentrum des katholischen Glaubens angestoßen hätten.

Die Glaubenskongregation hatte in einem Antwortschreiben von letzter Woche das Dokument der Bischofskonferenz als "nicht reif für die Veröffentlichung" zurückgewiesen.

Stefan Oster erklärte am Samstag gegenüber der KNA, dass die Antwort des Papstes den weltkirchlichen Charakter der aktuellen Debatte unterstreiche.

Wie CNA Deutsch berichtete, hatten mehrere Kardinäle und Bischöfe im Ausland sich zum Kommunionstreit geäußert, der - so Bischof Oster - durch die Veröffentlichung des auch von ihm unterzeichneten Briefs der sieben Bischöfe aufgeflammt sei.

"Dass der Brief von uns Sieben öffentlich wurde, war nicht gut. Andererseits wurde unser Brief weltweit wahrgenommen, darin hat sich die weltweite Relevanz des Themas noch einmal gezeigt. Deshalb lag in diesem Schaden aus meiner Sicht am Ende auch noch etwas Gutes."

Den Vorwurf der "Doppelmoral", den unter anderem der Magdeburger Bischof Gerhard Feige erhoben hatte, wies der Passauer Oberhirte zurück.

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"Es ist richtig, dass wir niemanden von der Kommunionbank zurückweisen", sagte der Bischof von Passau zu Interviewer Christoph Renzikowski. Dennoch sei es wichtig, mit dem katholischen Eucharistieverständnis ernstzumachen. Eine Praxis, die die Ausnahme zur Regel mache und konfessionsverschiedene Ehen generell als "schwere geistliche Notlage einzelner" zu bezeichne, lehnte Oster ab.

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Abschließend betonte Oster gegenüber der KNA erneut die Bedeutung der Eucharistie als Zentrum des Glaubens: "Ich glaube daher, dass man sich nicht genug darum bemühen kann, sie zu verstehen, zu vertiefen - und sie als unser Allerheiligstes besonders zu ehren".

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