Bischof Bätzing in Grußwort an Marsch fürs Leben: "Abtreibung ist kein Menschenrecht"

"Unser Land braucht wirksame Maßnahmen zum Schutz von Frauen und Schwangeren"

Teilnehmer am Marsch für das Leben in Berlin am 17. September 2017.
Bistum Regensburg / Tobias Günther

Am Samstag kommender Woche (18. September 2021) findet, wie in den vergangenen Jahren, der Marsch für das Leben in Berlin statt. Der Bundesverband Lebensrecht e. V. ruft dabei zum Schutz menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod auf.

Bischof Georg Bätzing von Limburg betont in seinem Grußwort als Vorsitzender der Bischofskonferenz die Überzeugung, dass allen Menschen die gleiche unantastbare Würde zukomme, was „mit demselben Ernst und ohne Abstriche auch für das Leben ungeborener Kinder gelten“ müsse: „Als katholische Kirche widersprechen wir deshalb mit allem Nachdruck der Auffassung des EU-Parlaments, dass die Abtreibung ungeborener Kinder ein Menschenrecht darstellt. Eine entsprechende politische Forderung wird der Tragik und der Komplexität der Situationen, in denen Mütter die Abtreibung ihres ungeborenen Kindes als einzigen Ausweg empfinden, nicht gerecht.“

Bischof Bätzing fügt hinzu: „Der Schutz des ungeborenen Lebens und der Schutz von Schwangeren bedingen einander gegenseitig. Werdende Mütter und Eltern, die sich während der Schwangerschaft in einer schweren Notlage befinden, bedürfen unserer Solidarität und konkreten Hilfe- und Unterstützungsangebote.“

Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nicola Eterovic, erklärt in seinem Grußwort – hier der volle Wortlaut – dass er "als Vertreter von Papst Franziskus in der Bundesrepublik Deutschland allen von Herzen" dankt, "die den Menschen in der medizinischen Forschung, als Ärztinnen und Ärzte oder als Frauen und Männer in der Pflege und Beratung helfen und beistehen".

"Wir wissen", betont der Nuntius weiter, "wie mühselig und schmerzhaft das Leben sein kann. Dennoch muss Leben vor jedem Design, vor den noch so anspruchsvollen Wünschen und scheinbar menschenfreundlichen Dimensionen von Gesundheit als das für den Menschen letztlich unverfügbare Gut begriffen werden. Gott fragt den Abraham nicht, ob er gut funktioniert oder leistungsbereit ist. ER umfängt ihn mit seiner Liebe, mit der ER alles umfängt, schafft und ordnet. Und so weist er an, das Leben unter Seiner Weisung anzunehmen, weil er kein Leben einfach preisgibt und aussortiert, sondern jedes bewahrt sehen will für die Ewigkeit."

Bätzing erinnert in seinem schriftlichen Grußwort an die schmerzhaften Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf werdende Mütter und Eltern. Vor allem sei die Meldung alarmierend, wonach der Coronavirus-Lockdown die Gewalt in Familien, insbesondere gegenüber Frauen und Kindern, massiv verschlimmert habe: „Unser Land braucht daher wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz von Frauen und Schwangeren vor Ausbeutung und Gewalt. Solche Initiativen zeitnah zu verwirklichen, sehe ich als besonders dringlich an. Denn der Einsatz für die körperliche und seelische Unversehrtheit, ihre Würde und ihre Rechte, ist ein zentraler Bestandteil unseres Einsatzes für den Schutz der personalen Würde aller Menschen“, so Bischof Bätzing.

Der Beginn ist am 18. September um 13:00 Uhr mit der Kundgebung vor dem Brandenburger Tor (Platz des 18. März). Anschließend beginnt ein gemeinsamer Marsch für das Leben durch Berlin. Die Wegstrecke ist maximal 3 km lang und barrierefrei, versichern die Veranstalter. Im Anschluss findet ein Ökumenischer Gottesdienst statt. Die Veranstaltung endet gegen 17:30 Uhr. Anmeldungen nimmt die Webseite des Bundesverbandes entgegen.

Der katholische Fernsehsender EWTN.TV hat ausführlich über den Marsch 2020 berichtet: 

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