„Ich habe vieles falsch gemacht, aber ich denke, ich habe noch Zeit, neues Vertrauen aufzubauen“, zeigte sich der Bischof von Osnabrück überzeugt.
Dem von 1967 bis 1980 für die Diözese Trier zuständigen Oberhirten werden zahlreiche schwere Versäumnisse vorgeworfen.
Hintergrund für die Beschlussvorlage zur Umbenennung war der Vorwurf von Versäumnissen im Umgang mit sexuellem Missbrauch durch eine Studie der Universität Münster im Juni.
"Im Zwischenbericht sind erhebliche Defizite und schwerwiegende Fehler dokumentiert, die zu einem großen Teil in meiner Amtszeit gemacht worden sind. Dafür trage ich die Verantwortung."
Erzbischof Burger betonte, "die zusätzlichen rechtlichen Schritte dienen dem zentralen Ziel einer rechtssicheren und damit unanfechtbaren Veröffentlichung".
Bode habe "in den ersten Jahrzehnten seiner Amtszeit mehrfach Beschuldigte" sowohl "in ihren Ämtern belassen" als auch "in Ämter eingesetzt, die weitere Tatgelegenheiten ermöglichten".
Eine "sorgfältige und qualitativ hochwertige Bewertung der Rechercheergebnisse braucht seine Zeit", sagte der zuständige Rechtsanwalt Ulrich Weber.
Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode wird zwei Tage nach Veröffentlichung des Zwischenberichts mit seiner Reaktion darauf an die Öffentlichkeit gehen.
"Das ist definitiv falsch", konstatierte Generalvikar Guido Assmann und bekräftigte, man habe "nicht nach einem Drehbuch Dritter gehandelt".
Letztlich habe "die Zahl der Meldungen im Vergleich zum Zeitraum vor Vorstellung der Studie" nicht zugenommen.
Dem von 1969 bis 1979 amtierenden Bischof wird "Leitungsversagen" "im Zusammenhang mit sexualisierten Übergriffen durch Diözesanpriester während seiner Amtszeit" vorgeworfen.
Die Arbeit zur Aufarbeitung von Missbrauch im Zeitraum von 1945 bis 2020 soll "maximal drei Jahre" dauern.
"Das Thema Missbrauch wurde tabuisiert, höchstens subtil angedeutet", sagte der Bischof von Dresden-Meißen, der jahrelang im Bistum Münster wirkte.
"Heute würde ich zweifellos anders handeln", sagte der Bischof von Essen, der ein Jahr lang Diözesanadministrator im Bistum Münster war.
Der Bischof von Münster sprach sein eigenes Fehlverhalten ausdrücklich an.
Die Bischofsgruft im Dom bleibe bis auf Weiteres geschlossen.
Die Zahl der Betroffenen liegt bei mindestens 610 Personen, doch die Dunkelziffer könnte gar das zehnfache betragen.
"Hintergrund sind zeitliche Verschiebungen durch die Corona-Pandemie", heißt es.
Gegenstand der Missbrauchsstudie sind alle Fälle im Bistum seit 1945.
Ein Zwischenstand im Dezember 2020 ergab "Beschuldigungen sexuellen Missbrauchs gegen rund 200 Priester" von 1945 bis 2018.