Das Kirchenrecht betont demgegenüber ausdrücklich, dass nicht die Teilnahme an einem Wortgottesdienst, sondern nur an einer Messe die Sonntagspflicht erfüllt.
„Nicht wenige haben sich dem Besuch der Sonntagsmesse entfremdet, entweder, weil sie die Messe nicht mehr vermissen oder weil sie sich an digitale Formen gewöhnt haben“, so Kohlgraf.
Aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie haben die Bistümer in Deutschland im vergangenen Jahr das Sonntagsgebot aufgehoben. Die Gläubigen sind seitdem von der religiösen Pflicht befreit, zumindest die Heilige Messe am Sonntag zu besuchen.
Das Bistum Görlitz hat die Gläubigen an das Sonntagsgebot erinnert. Bislang war in fast allen Diözesen in Deutschland die Sonntagspflicht zwischenzeitlich wegen der Corona-Pandemie aufgehoben. Eine solche Dispens vom Sonntagsgottesdienst hält der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt "jetzt nicht mehr für nötig", wie er in seinem jüngsten Hirtenbrief schreibt.
Die Corona-Pandemie stellt aktuell auch das kirchliche Leben auf den Kopf. Mittlerweile sind nicht nur in Italien, sondern auch im deutschsprachigen Bereich die öffentlichen Sonntagsmessen abgesagt worden. Teilweise wurde eine Ausgangssperre verhängt und viele Katholiken fürchten nun, dass sie von den Sakramenten abgeschnitten werden.
Starke Anhaltspunkte, die jeder berücksichtigen sollte, wenn es am Sonntag stürmt oder schneit.
In diesem Jahr fällt Weihnachten, genauer Heiligabend, auf den vierten Advent — also den Sonntag. Müssen Katholiken somit am gleichen Tag zweimal in die Kirche?
Laut Papst Franziskus kann ein Christ nicht nur einfach "ein guter Mensch sein" und die Messe Sonntags auslassen, denn die Eucharistie ist die Nahrung, die notwendig ist, um das Evangelium in unserem täglichen Leben wirklich zu leben.