Augsburg - Freitag, 11. März 2022, 11:00 Uhr.
Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat eine Weihe Russlands und der Ukraine an das Unbefleckte Herz Mariens befürwortet. In einem Interview mit der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" sprach der Hirte auch über die Möglichkeiten der Kirche im Krieg zwischen den beiden Nachbarländern zu vermitteln.
Wie CNA Deutsch berichtete, hatten die katholischen Bischöfe der Ukraine Papst Franziskus Anfang März gebeten, die Ukraine und Russland dem Unbefleckten Herzen Mariens zu weihen.
Zudem hat der Rektor des ukrainischen Heiligtums Unserer Lieben Frau von Fatima in der Region Lviv ebenfalls zu einem gemeinsamen Gebet für die Bekehrung Russlands aufgerufen hat. Eine weltweite, gemeinsame Gebetsaktion soll am kommenden Sonntag gestartet werden.
Vatikan "nicht passiv"
"Flammende Appelle haben es an sich, Schlagzeilen zu machen", sagte Bischof Meier in Hinblick auf die wiederholten Appelle des Papstes, den Krieg zu beenden. In der Diplomatie gelte jedoch immer der Grundsatz: "Offene Gespräche sind meistens das Gegenteil von öffentlichen Gesprächen", führt der Augsburger Bischof weiter aus, der innerhalb der deutschen Bischofskonferenz unter anderem den Vorsitz der Kommission "Weltkirche" ist.
Die Vatikandiplomatie sei "nicht passiv". Der Papst selbst tue viel, auch wenn nicht das nicht in der Öffentlichkeit gesehen wird. Auch, dass er zwei renommierte Kurienkardinäle als Brückenbauer in die Ukraine geschickt und sich Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin als Vermittler angeboten habe, sei "mutig".
Da die orthodoxen Christen in der Ukraine die große Mehrheit bilden, gebe es auch die Angst, "dass sich die Mitglieder der Katholischen Kirche, sowohl Lateiner als auch Griechisch-katholische, am Ende in einer Art Sandwichposition zwischen den beiden orthodoxen Kirchen wiederfinden", berichtet Meier weiter. Man befürchte vor allem, dass die zum Moskauer Patriarchat gehörenden orthodoxen Gläubigen im Falle eines militärischen Erfolges von Putin "am Ende noch stärker gemacht werden".
Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens
Den Vorschlag einer Weihe Russlands und der Ukraine an das Unbefleckte Herz Mariens unterstützt der Augsburger Bischof. "Ja, das kann ich nur unterstreichen", so Bertram Meier. "Auch das ist ein Brückenschlag der Ökumene, auch zur Orthodoxie. Denn die Muttergottes als Mutter der Kirche und Mutter der Länder in Osteuropa ist eine Brückenheilige für alle."
CNA Deutsch hat am Freitag außerdem erfahren, dass der Rektor des ukrainischen Heiligtums Unserer Lieben Frau von Fatima in der Region Lviv ebenfalls zu einem gemeinsamen Gebet für die Bekehrung Russlands aufruft.
Sein Appell lautet, dass sich am kommenden Sonntag, dem 13. März, weltweit alle Heiligtümer zu Ehren "Unserer Lieben Frau von Fatima" im Gebet für die Bekehrung Russlands vereinen.
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