Bischof Meier: Synodale Prozesse sind "kein Spaziergang", sondern "ähneln einem Kreuzweg"

Bischof Bertram Meier
Annette Zoepf / pba

Die synodalen Prozesse in Deutschland und der Weltkirche sind "kein Spaziergang", sondern "ähneln einem Kreuzweg", warnte der Augsburger Bischof Bertram Meier in seiner Predigt am Palmsonntag. "Das Volk Gottes auf dem Weg durch diese schwierige Zeit, die synodale Kirche, kommt am Kreuz nicht vorbei."

Die Karwoche sei sowohl der Gipfel als auch der Tiefpunkt "des synodalen Wegs, den Jesus und seine Begleiter und Begleiterinnen gemeinsam gegangen sind", so der Bischof.

Der griechischische Begriff "synodos" bedeute "miteinander auf dem Weg" zu sein. "Zum ersten Mal im Neuen Testament taucht das Wort Synodos bei der Wallfahrt nach Jerusalem auf, an der Jesus als Zwölfjähriger mit seinen Eltern teilnimmt", erläuterte Meier. "Synodos (synodia) wird übersetzt mit 'Reisegesellschaft'."

Auch während seines dreijährigen öffentlichen Wirkens sei Jesus "synodal unterwegs" gewesen, gemeinsam mit den zwölf Aposteln, den 72 Jüngern und riesigen Menschenmengen. Dann aber gehe dieser synodale Weg zu Ende: "Der Einzug in die Stadt war ein Triumph, beim Auszug nach Golgatha ist Jesus einsam und verlassen."

Die Menschen – damals wie heute – seien zu einer Entscheidung für das Kreuz aufgefordert, denn "Neutralität funktioniert auf Dauer nicht".

Es gebe ihm Hoffnung, dass Jesus die Kirche trage, betonte Meier. "Jesus trägt auch uns mit, er erträgt uns, er entlastet uns. Denn wir dürfen sicher sein: Nicht wir tragen die Kirche."

"Auch wenn es mitunter ein Kreuz ist mit dieser konkreten, sündhaften Kirche, die belastet ist von dunklen Existenzen und Schatten der Schuld, Jesus hat auch diese Kirche in weiser Voraussicht in seinem Kreuz mitgetragen", so der Bischof.

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