USA: Streit über LGBT-Regenboggen-Flaggen an Schule der Jesuiten

Amerikanische, Gay Pride- und BLM-Fahnen wehen an der Nativity School of Worcester (Massachusetts, USA).
Joe Bukuras / CNA

Eine Petition von Schülern, Mitarbeitern und Ehemaligen des College of the Holy Cross, einer Jesuitenhochschule in Massachusetts (USA), hat die Schulleitung aufgefordert, den Bischof der Diözese von der diesjährigen Abschlussfeier auszuladen.

Auslöser der Aktion: Bischof Robert McManus hat gefordert, das Hissen von LGBT-Regenbogenflaggen und anderen ideologisch motivierten Fahnen zu unterlassen, die seiner Meinung nach "den Idealen, Werten und der Mission" des Colleges zuwiderläuft.

Ein Sprecher der Diözese Worcester, Ray Delisle, sagte gegenüber CNA, Bischof McManus habe dem Präsidenten des Jesuitenkollegs, Vincent Rougeau, bereits mitgeteilt, dass er dieses Jahr nicht an der Feier teilnehmen werde.

Laut der Zeitung "Telegram & Gazette" hat Bischof McManus Einladungen zur Teilnahme an der Feier in Holy Cross bereits 2018 als auch 2019 abgelehnt. Auch in den Jahren 2020 und 2021 nahm McManus nicht teil.

In der Petition, die von einer kleinen Anzahl von Demonstranten unterzeichnet wurde, darunter auch einige, die nicht mit dem Jesuitenkolleg verbunden sind, heißt es: "Im Gegensatz zu unseren Werten hat der Bischof darauf bestanden, dass die Nativity School die Black Lives Matter- und [Gay / LGBT] Pride-Flaggen von ihrem Campus entfernt oder die katholische Identität der Schule verliert", und bezeichnete die Forderung des Bischofs nach Kohärenz mit dem katholischen Glauben als "ignorant und bigott".

Die Petition wurde eingereicht, nachdem Bischof McManus die Nativity School, eine Jesuiten-Mittelschule, die institutionell mit Holy Cross verbunden ist, aufgefordert hatte, keine Gay Pride- und Black Lives Matter-Flaggen mehr neben der US-Flagge zu hissen.

Auf die Frage, ob das Kollegium mit der von den Schülern initiierten Petition, McManus von der Abschlussfeier auszuladen, einverstanden sei, gab Holy Cross eine  Erklärung ab, in der es hieß, dass: "Bischof McManus hat Präsident Rougeau mitgeteilt, dass er nicht an der Abschlussfeier teilnehmen wird. Darüber hinaus möchte der Präsident betonen, dass die Nativity School und ihre Schüler weiterhin im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen."

"Die Geschichte unserer beiden Einrichtungen ist eng miteinander verbunden, und wir sind beide stolz darauf, den Menschen, der Stadt und der Diözese Worcester zu dienen. Als jesuitische, katholische Einrichtungen teilen wir auch ähnliche Werte - ein grundlegendes Engagement für die Bedürfnisse und die Würde der weniger Glücklichen und den Glauben an den Wert jedes Menschen, der nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen ist."

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Der Geschäftsführer der "Catholic Action League of Massachusetts", C.J. Doyle, erklärte gegenüber CNA, dass die Petition "eine ganz neue Dimension des Begriffs Chuzpe" darstelle.

"Personen, die Führungspositionen in einer katholischen Institution innehaben - während sie sich offen gegen den katholischen Glauben stellen - glauben tatsächlich, dass sie das Recht haben, den Ortsbischof öffentlich dafür zu tadeln, dass er bekräftigt, was Katholiken immer geglaubt haben", sagte er. "Die Dreistigkeit ist erstaunlich."

"Diese Petition macht deutlich, dass eine große Anzahl derer, die in Holy Cross arbeiten, lehren oder studieren, postchristliche, bürgerliche Kulturkonformisten sind, die sich der säkularen Meinung der Elite unterwerfen und glauben, dass der Katholizismus in einer nominell katholischen Institution an den Rand gedrängt werden muss", fügte er hinzu. 

Die Nativity School of Worcester, eine von Jesuiten geführte Mittelschule mit 61 Schülern, zeigt seit über einem Jahr Gay Pride- und Black Lives Matter-Fahnen unter der amerikanischen Flagge.

Als McManus, der örtliche Ordinarius, im März davon erfuhr, forderte er die Schule auf, sie nicht mehr zu hissen, was diese ablehnte.

Delisle sagte letzte Woche gegenüber CNA, dass Nativity seine katholische Anerkennung verlieren könnte, wenn sie die Aufforderung des Bischofs, die Flaggen nicht mehr zu hissen, ignoriert.

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In einer Erklärung vom 3. April äußerte McManus die Befürchtung, dass die Flaggen zu Verwirrung über die Lehre der katholischen Kirche zu ziviler Autorität und Homo-Ehe führen könnten.

Als Bischof dieser Diözese muss ich lehren, dass es unerlässlich ist, dass eine katholische Schule Bilder und Symbole verwendet, die die Werte und Prinzipien dieser Schule widerspiegeln, um jungen Menschen, die geistig und moralisch für die Zukunft ausgebildet werden, Klarheit zu verschaffen", so McManus.

"Unsere Aufgabe als Schule ist es zwar nicht, diejenigen zu bekehren, die nicht katholisch sind, aber es ist auch nicht unsere Aufgabe, unsere katholische Identität zu verleugnen", fügte er hinzu.

"Während die katholische Kirche gemeinsam mit unserer Nation lehrt, dass alle Leben vor Gott und dem Gesetz gleich sind und dass alle Leben unseren Respekt verlangen, unabhängig von Rasse, Geschlecht oder ethnischer Zugehörigkeit, ist die Flagge mit dem Emblem Black Lives Matter zuweilen von einigen Gruppierungen vereinnahmt worden, die auch der Polizei und denjenigen, die mit der Durchsetzung unserer Gesetze betraut sind, pauschales Misstrauen einflößen.

"Wir lehren das nicht in unseren Schulen", sagte McManus.

"Und während wir lehren, dass jeder Mensch nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen ist, werden Gay-Pride-Fahnen oft verwendet, um im Gegensatz zur konsequenten katholischen Lehre zu stehen, dass die sakramentale Ehe zwischen einem Mann und einer Frau besteht", so der Bischof weiter.

"Verpflichtet sich die Schule zu Ideologien, die im Widerspruch zur katholischen Lehre stehen? Wenn ja, ist sie dann noch eine katholische Schule?"

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Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur.